Hier informieren wir Sie über die wichtigsten Projektschritte zum integrierten Klimaanpassungskonzept des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der daran beteiligten 14 Kommunen.
27.11.2024 – Auftaktveranstaltung in der Gemeindehalle in Cölbe
27.11.2024 – Auftaktveranstaltung in der Gemeindehalle in Cölbe
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf gab am 27.11.2024 den offiziellen Startschuss für die Initiative zur Erstellung eines Klimaanpassungskonzepts für den Landkreis und 14 Kommunen (Amöneburg, Bad Endbach, Breidenbach, Cölbe, Dautphetal, Fronhausen, Kirchhain, Lahntal, Lohra, Münchhausen, Neustadt, Rauschenberg, Wetter und Wohratal). Hierzu fand in der Gemeindehalle Cölbe die Auftaktveranstaltung mit Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Kommunen und der Landkreisverwaltung statt.
„Klimaanpassung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Es ist entscheidend, dass wir als Landkreis zusammenarbeiten, um resilienter gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu werden“, betonte Herr Dr. Jens Ried, Bürgermeister von Cölbe und Gastgeber der Veranstaltung. Der Stabstellenleiter Ralf Laumer ergänzte bei seiner Begrüßung: „Die heutige Veranstaltung zeigt, dass wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam Lösungen zu finden.“
Die Klimaanpassungsmanagerinnen Mareike Lorenz und Katrin Lotzmann stellten das Projektvorhaben der kommenden Monate und den genauen Zeitplan der Beteiligungsformate vor. Neben der Auswertung der wissenschaftlichen Daten geht es vor allem darum, die lokalen Risiken wie Starkregen, Hochwasser, Hitze und Trockenheit zu berücksichtigen. Hierzu werden die Kommunen und die Fachleute innerhalb des Landkreises in einer Online-Umfrage zu den konkreten Auswirkungen vor Ort befragt, z.B. in den Bereichen Gesundheit, Bauwesen, Landwirtschaft, Wasserhaushalt und Bevölkerungsschutz. Im kommenden Jahr sollen in verschiedenen Workshops diese Themen weiter ausgearbeitet und darauf aufbauend konkrete Maßnahmen gemeinsam mit Akteuren aus den Kommunen, der Kreisverwaltung, aber auch Vertreter*innen aus dem Naturschutz, der Landwirtschaft und vielen weiteren Engagierten entwickelt werden.
Dr. Daniela Hohenwallner Ries, Geschäftsführerin vom externen Dienstleister alpS, ergänzte den Ausblick mit wissenschaftlichen Informationen zum Thema Klimawandel und Klimaanpassung. Neben Dr. Hohenwallner-Ries wurde das Klimaanpassungsteam durch Dr. Kerstin Gollner, Geschäftsführerin von EQU:WIN mit der Moderation und durch Stefanie Lorenz, Geschäftsführerin von Klima Plus unterstützt. Frau Lorenz moderierte im Anschluss einen interaktiven Teil, bei dem sich die Teilnehmenden über die Betroffenheiten in den eigenen Kommunen und über mögliche Lösungsansätze austauschen konnten.
10.– 14. März 2025 – Workshopwoche zum Thema Klimafolgen und Risiken
Workshops zu den Folgen des Klimawandels im Landkreis Marburg-Biedenkopf
Welchen klimatischen Herausforderungen muss sich die Landwirtschaft aktuell und zukünftig stellen? Welche Herausforderungen gibt es im Katastrophenschutz im Zuge der Klimafolgen? Wie geht es unseren Wäldern? Das Team Klimaanpassung des Landkreises Marburg-Biedenkopf organisierte kürzlich mehrere Workshops, in denen die Kreisverwaltung und 14 Kommunen diese und viele weitere Fragen diskutierten.
Im vergangenen Herbst fiel der Startschuss zur Erstellung eines Klimaanpassungskonzeptes für den Landkreis Marburg-Biedenkopf mit seiner Kreisverwaltung und die 14 teilnehmende Kommunen Amöneburg, Bad Endbach, Breidenbach, Cölbe, Dautphetal, Fronhausen, Kirchhain, Lahntal, Lohra, Münchhausen, Neustadt, Rauschenberg, Wetter und Wohratal. Im vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geförderten Projekt wurde nun ein wichtiger Meilenstein erreicht. Vom 10.03. bis 14.03.2025 fanden in verschiedenen Orten des Landkreises mehrere Workshops für die Kreisverwaltung und die in drei Cluster unterteilten Kommunen statt.
Welche Herausforderungen gibt es bereits oder können uns in näherer Zukunft erwarten? An vier Workshoptagen trafen sich Mitarbeitende der Kreisverwaltung und Kommunen, um sich mit dem Klimaanpassungsteam des Landkreises über die bestehenden Klimafolgen auszutauschen. Dabei wurden Klimawirkungsketten, also die Zusammenhänge zwischen einem Extremwetterereignis wie Hitze, Starkregen, Hochwasser, Trockenheit oder Sturm und die direkten Folgen für Mensch, Natur und Infrastruktur im Landkreis erarbeitet und deren Risiken bewertet. In den teilnehmenden Kommunen fanden an drei Folgetagen Workshops mit identischem Vorgehen statt. Dabei wurden diese mit dem Expertenwissen externer Institutionen wie beispielsweise Hessenforst, Wasser- und Abwasserverbände oder Landwirtschaft unterstützt.
Zusätzlich wurden bei den kommunalen Workshops im Rahmen einer Risikoanalyse vergangene Schadensereignisse und weitere mögliche Gefährdungen in einem Luftbild der jeweiligen Kommunen lokalisiert. Hier war die Erfahrung von kommunalen Vertretungen und der lokalen Feuerwehr gefragt: Sind Stellen bekannt, an denen bei Hochwasser und starkem Regen die Flüsse und Bäche über die Ufer treten und die Infrastruktur gefährden? Wo befinden sich Sturmschneisen oder gab es bereits Wald- und Flächenbrände in der Vergangenheit? All diese Informationen helfen, gefährdete Bereiche zu ermitteln und den Standorten kritischer Infrastruktur und besonders vulnerable Personengruppen gegenüber zu stellen.
Das Klimaanpassungsteam wird bei dem gesamten Prozess durch die Fachbüros alps Gmbh aus Innsbruck und Klima Plus aus Freiburg unterstützt. Das Organisationsteam zeigte sich mit der breit aufgestellten Beteiligung in den einzelnen Workshops sehr zufrieden. Frau Dr. Daniela Hohenwallner-Ries, Geschäftsführerin alpS zeigt sich erfreut: „Wir konnten sehr gute Ergebnisse mitnehmen, die sehr hilfreich sind, um im nächsten Schritt Maßnahmen zu entwickeln“.
Mai 2025: Nächster Schritt - Maßnahmenentwicklung basierend auf der Risikoanalyse
Entwicklung der Maßnahmen auf Grundlage der Risikoanalyse
Die Entwicklung der Maßnahmen auf Grundlage der Risikoanalyse ist der nächste große und wichtige Meilenstein. Das Ziel des Klimaanpassungskonzepts ist, dass jede Kommune ein eigenes kommunenscharfes Maßnahmenpaket erhält, das zu einer widerstandsfähigen und sicheren Zukunft in den Kommunen beitragen soll. Zur Erarbeitung der Maßnahmen werden sich die Kommunen, die Kreisverwaltung und externe Akteure im Mai wieder im Rahmen von weiteren Workshops treffen.
Bildergalerie Workshopwoche - März 2025
Adresse
Landkreis Marburg-Biedenkopf
Fachdienst Kreisentwicklung und Klimaschutz
Team Klimaanpassung
Hermann-Jacobsohn-Weg 1
35039 Marburg