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Pressemitteilung 128/2025

30.04.2025

Klima-Anpassung: Kreis und Kommunen gehen wichtige Schritte – Mehrtägige Workshops bündeln Fachwissen

Dr. Daniela Hohenwallner-Ries vom Fachbüro „alps Gmbh“ spricht in einem der Workshops über die Herausforderungen durch den Klimawandel.

Marburg-Biedenkopf – Der Landkreis Marburg-Biedenkopf erarbeitet derzeit gemeinsam mit 14 Kreis-Kommunen ein Klimaanpassungs-Konzept. Nach dem offiziellen Startschuss im Herbst vergangenen Jahres folgte nun ein weiterer wichtiger Schritt: In mehreren Workshops haben Fachkräfte von Kreis, Kommunen und weiteren Behörden wichtige lokale Herausforderungen und Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel identifiziert, um daraus Handlungsoptionen zu entwickeln. So soll eine wichtige Vorsorge vor den Folgen des Klimawandels und damit verbundenen Extremwetterereignissen getroffen werden. 

„Der Klimawandel macht nicht vor Kreisgrenzen halt. Gleichzeitig müssen aber auch regionale Unterschiede und Besonderheiten in unseren Kommunen berücksichtigt werden. Genau hier setzen auch die Workshops an, um gemeinsam eine Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu erarbeiten“, erklärt Landrat Jens Womelsdorf. Mit dabei sind die Kommunen Amöneburg, Bad Endbach, Breidenbach, Cölbe, Dautphetal, Fronhausen, Kirchhain, Lahntal, Lohra, Münchhausen, Neustadt, Rauschenberg, Wetter und Wohratal. 

Welchen klimatischen Herausforderungen muss sich die Landwirtschaft aktuell und zukünftig stellen? Welche Herausforderungen gibt es im Katastrophenschutz im Zuge der Folgen des Klimawandels? Wie geht es den Wäldern im Kreis? Welche Herausforderungen gibt es schon und welche sind in näherer Zukunft zu erwarten? An mehreren Tagen trafen sich Mitarbeitende der Kreisverwaltung und Kommunen, um sich mit dem Team für Klimaanpassung des Landkreises über diese und weitere Fragen auszutauschen. Expertinnen und Experten weiterer Institutionen wie beispielsweise Hessenforst, Wasser- und Abwasserverbände oder aus der Landwirtschaft haben mit Fachwissen unterstützt. 

„Dabei wurden Klimawirkungsketten, also Zusammenhänge zwischen einem Extremwetterereignis wie Hitze, Starkregen, Hochwasser, Trockenheit oder Sturm und den direkten Folgen für Mensch, Natur und Infrastruktur im Landkreis erarbeitet – und anschließend die Risiken bewertet. Zusätzlich haben die Teilnehmenden im Rahmen einer Risikoanalyse vergangene Schadensereignisse und weitere mögliche Gefährdungen in einem Luftbild der jeweiligen Kommunen lokalisiert“, erläutert Lukas Simon. Das Klimaanpassungsteam um ihn, Katrin Lotzmann und Mareike Lorenz leitet und koordiniert das Projekt. Beispiele für solche Schadensereignisse waren das Unwetter 2018, das insbesondere Kirchhain schwer traf, sowie der Waldbrand bei Cölbe-Schönstadt im Jahr 2022. 

Bei der Analyse war die Erfahrung von kommunalen Vertreterinnen und Vertretern sowie der lokalen Feuerwehr gefragt: Wo befinden sich Sturmschneisen oder gab es bereits Wald- und Flächenbrände in der Vergangenheit? Sind Stellen bekannt, an denen bei Hochwasser und starkem Regen die Flüsse und Bäche über die Ufer treten und die Infrastruktur gefährden? 

„Die Entwicklung von Handlungsmaßnahmen auf Grundlage der Risikoanalyse ist dabei der nächste große und wichtige Meilenstein. Das Ziel des Klimaanpassungskonzepts ist, dass jede Kommune ein eigenes auf sie zugeschnittenes Maßnahmenpaket erhält, das zu einer widerstandsfähigen und sicheren Zukunft in den Kommunen beitragen soll“, betont Landrat Womelsdorf. Zur Erarbeitung dieser Maßnahmen werden sich die Kommunen, die Kreisverwaltung und externe Akteure im Mai wieder im Rahmen von weiteren Workshops treffen. 

Das Klimaanpassungsteam des Kreises wird bei dem gesamten Prozess durch die Fachbüros „alps Gmbh“ aus Innsbruck und „Klima Plus“ aus Freiburg unterstützt. Das Organisationsteam zeigte sich mit der breit aufgestellten Beteiligung in den einzelnen Workshops sehr zufrieden. Dr. Daniela Hohenwallner-Ries, Geschäftsführerin von alpS, freut sich: „Wir konnten sehr gute Ergebnisse mitnehmen, die hilfreich sind, um im nächsten Schritt Maßnahmen zu entwickeln.“ Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Dr. Daniela Hohenwallner-Ries vom Fachbüro „alps Gmbh“ im Gespräch mit Mitarbeitenden des Kreises in einem der Workshops, um lokale Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu identifizieren.

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