Inhalt anspringen
Aktuelle Informationen zur Afrikanischen Schweinepest (ASP)

Pressemitteilung 201/2025

07.07.2025

Gewaltschutz in der Kindertagespflege stärken – Fachtag im Marburger Landratsamt gibt wichtige Impulse

Experte Professor Dr. Andreas Schrenk gab wichtige Impulse zum Thema Gewaltschutz in der Kindertagespflege.

Marburg-Biedenkopf – Was braucht es für ein gutes Gewaltschutz-Konzept in der Kindertagespflege? Um diese Frage ging es bei einem Fachtag im Marburger Landratsamt, den der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Universitätsstadt Marburg gemeinsam ausgerichtet haben. Zu Gast waren 32 Fachkräfte aus der Kindertagespflege, die das Konzept mit Unterstützung von Kreis und Stadt derzeit entwickeln.

Mit der Veranstaltung verfolgten Kreis und Stadt das Ziel, die Teilnehmenden für das wichtige Thema des Gewaltschutzes zu sensibilisieren, ihre Handlungssicherheit zu fördern und gemeinsam erste Schritte in Richtung eines eigenen Gewaltschutzkonzeptes gehen. Unter den Teilnehmenden waren sowohl selbstständig tätige als auch alle angestellte Kindertagespflegepersonen. Mit der Unterstützung des zuständigen Jugendhilfeträgers, also entweder Kreis oder Stadt, sowie der Evangelischen Familien-Bildungsstätte soll ein praxisnahes, präventives Konzept erarbeitet werden, das klare Leitlinien und Handlungssicherheit im pädagogischen Alltag der Kindertagespflegepersonen bietet und somit ein weiteres Qualitätskriterium für die Betreuung darstellt. Dafür bieten Kreis und Stadt 2026 sowie 2027 jeweils zwei Aufbauqualifizierungen an. Das Gewaltschutz-Konzept soll zwar möglichst einheitliche Handlungsoptionen geben, gleichzeitig soll es die nötige Flexibilität für die jeweiligen Bedürfnisse und Bedingungen in den Betreuungseinrichtungen bieten.

„Konzepte zur Gewaltprävention sind selbstverständlich auch für ganz junge Menschen wichtig, damit sie sicher und möglichst unbeschwert aufwachsen können. Und da die Kinder in der Tagespflege eine nicht unerhebliche Zeit verbringen, gilt es auch dort, die Betreuungskräfte mit Hilfestellungen zu stärken. Deshalb unterstützen wir bei dem Konzept gerne als Fachstelle“, betonte Landrat Jens Womelsdorf. Der Fachtag sei wertvolle Plattform und Unterstützung bei der Konzeptentwicklung. Ebenso hob der Landrat die gute Zusammenarbeit der Stadt Marburg und der Evangelischen Familien-Bildungsstätte mit dem Kreis hervor.

Experte gibt wichtige Impulse

Gewaltschutzexperte Professor Dr. Andreas Schrenk zeigte in seinem Vortrag die verschiedenen Dimensionen auf, die es bei der Erstellung eines Gewaltschutzkonzeptes zu beachten gilt. Zudem vermittelte er erste Impulse und sensibilisierte die Anwesenden für die Bedeutung des Themas. Wichtig sei zum Beispiel eine Risikoanalyse – also die Identifikation und Analyse der sozialen, personalen, zeitlichen und räumlichen Korridore, die zum Ort von Grenzverletzung und Gewalt werden können. Und das nicht nur in körperlicher, sondern auch verbaler oder digitaler Form.

In Workshops vertieften die Teilnehmenden außerdem ihr Wissen. Dabei wurde nicht nur Fachwissen vermittelt, sondern vor allem Raum für Austausch und Reflexion ermöglicht. Die praxisnahen Workshops sollten die Kindertagespflegepersonen dabei unterstützen, tiefer in das Thema einzusteigen und gemeinsam sowohl kritische Aspekte als auch Chancen zu diskutieren. Die Teilnehmenden würdigten den Fachtag als wichtige und gelungene Plattform des Austauschs und der Weiterbildung.

„Der Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie die Universitätsstadt Marburg setzen mit dieser Veranstaltung ein klares Zeichen für den Schutz von Kindern und die Unterstützung der Fachkräfte in der Kindertagespflege“, macht der Landrat deutlich.

Die Veranstaltung von Kreis und Stadt richtete sich an Fachkräfte aus der Kindertagespflege.

Vielen Dank fürs Teilen

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise