Marburg-Biedenkopf – 49 Mitarbeitende des Landkreises Marburg-Biedenkopf haben direkt im Marburger Landratsamt insgesamt 24,5 Liter Blut gespendet. Ein mobiles Blutspende-Team des Universitätsklinikums Gießen-Marburg (UKGM) machte die Aktion im Kreishaus möglich.
„Ich freue mich, dass so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Spende erschienen sind. Jeder Mensch kann irgendwann selbst in die Situation kommen, dass er eine Blutspende braucht“, sagte Landrat Jens Womelsdorf. „Blut ist durch nichts ersetzbar. Viele Frühgeborene, Unfallopfer und Menschen mit Tumorerkrankungen würden ohne eine rettende Blutspende nicht überleben“, ergänzte der Erste Kreisbeigeordnete Peter Neidel. „Umso schöner ist es, dass unsere Mitarbeitenden einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten“, sind sich Neidel und Womelsdorf einig. Beide rufen Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Blut zu spenden, sollten die Voraussetzungen dafür gegeben sein.
Die Versorgung mit Blutspenden ist laut UKGM in den vergangenen Jahren immer herausfordernder geworden. Das liegt einerseits daran, dass durch den demografischen Wandel immer weniger Menschen im spendefähigen Alter zwischen 18 und 68 Jahre zur Blutspende zur Verfügung stehen. Zeitgleich sind auch immer mehr Menschen dringend auf Blutkonserven angewiesen. Am UKGM wird circa alle zehn Minuten eine Blutkonserve für eine kranke Patientin oder einen kranken Patienten benötigt. Das sind etwa 50.000 Blutkonserven pro Jahr. Zurzeit werden am Universitätsklinikum Gießen und Marburg etwa 37.000 Blutkonserven pro Jahr gespendet; die fehlenden Blutkonserven werden aufwendig von anderen Spendediensten herbeigeschafft.
Aus einer Blutspende können bis zu drei verschiedene Blutprodukte für unterschiedliche Anwendungen hergestellt werden: Ein Erythrozyten-Konzentrat mit den roten Blutkörperchen – die Erythrozyten heißen – für den Sauerstofftransport, ein Frischplasma mit dem zellfreien Teil der Blutspende für die Blutgerinnung, und ein Thrombozyten-Konzentrat mit den Blutplättchen ebenfalls zur Unterstützung der Blutgerinnung. Darüber hinaus werden bei bestimmten Blutgruppen aus einer Blutspende bis zu vier Baby-Erythrozyten-Konzentrate für die Versorgung von Früh- und Neugeborenen hergestellt.
Wer selbst Blutspenden möchte, kann dies unter anderem zu den Öffnungszeiten der Blutbank im UKGM Marburg in der Baldingerstraße tun. Dort werden zunächst die Voraussetzungen zur Spende geprüft. Informationen finden Interessierte auch online unter http://www.campusblutspende.de. Die Blutbank Marburg ist im Mutter-Kind-Zentrum untergebracht und Montag, Donnerstag und Freitag zwischen 8 und 15:30 Uhr sowie Dienstag und Mittwoch zwischen 12 und 18:30 Uhr geöffnet.