Marburg-Biedenkopf – Das im interkommunalen Gewerbegebiet „Gansbachtal“ geplante Gesundheitszentrum wird weiterhin als bevorzugter Lösungsansatz für eine nachhaltige medizinische Versorgung im Bereich Angelburg und Steffenberg gesehen. Kreis und Kommunen möchten das Vorhaben gemeinsam zügig vorantreiben. Dies teilten Landrat Jens Womelsdorf sowie die beiden Bürgermeister Thomas Beck (Angelburg) und Gernot Wege (Steffenberg) nach einem Planungsgespräch zum weiteren Vorgehen mit.
„Wir wollen die medizinisch-pflegerische Versorgung im Landkreis Marburg-Biedenkopf nachhaltig aufstellen und sichern. Das Gesundheitszentrum in der Region Angelburg und Steffenberg ermöglicht eine vernetzte Zusammenarbeit unter einem Dach und attraktive Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte sowie andere Gesundheitsberufe. Somit kann das Gesundheitszentrum einen wesentlichen Beitrag zur medizinisch-pflegerischen Versorgung leisten“, erläutert Landrat Jens Womelsdorf.
Die Entwicklung eines Gesundheitszentrums für die Kommunen Angelburg und Steffenberg basiert auf der gemeinsamen Analyse der medizinischen Versorgung durch den Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Kassenärztliche Vereinigung Hessen. Zudem kam eine Machbarkeitsstudie zu dem Schluss, dass die Umsetzung eines Gesundheitszentrums in der vorgesehen Lage möglich sei und empfohlen werden könne.
Die Gemeindevertretungen in Angelburg und Steffenberg haben im Dezember 2021 einen Grundsatzbeschluss mit dem Ziel der Errichtung eines Gesundheitszentrums im interkommunalen Gewerbegebiet gefällt und die weiteren Entscheidungen bezüglich der Realisierung an die Verbandsversammlung des Zweckverbandes „Interkommunales Gewerbegebiet Gansbachtal“ übertragen.
„Das Gesundheitszentrum ist der richtige Weg, um insbesondere die ärztliche Versorgung vor Ort langfristig sicherzustellen. Es ist eine lohnende Investition in die Zukunft“, erklärt Bürgermeister Gernot Wege (Steffenberg). „Die medizinisch-pflegerische Versorgung ist ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge. Darum bringen wir uns in dieses Thema ein, auch wenn die gesetzliche Zuständigkeit nach wie vor bei der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen liegt“, ergänzt Bürgermeister Thomas Beck.
Um die Realisierung des Gesundheitszentrums weiter vorantreiben zu können, müssen nun durch den Zweckverband die finalen Entscheidungen bezüglich Trägerschaft und Finanzierung getroffen werden. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf begleitet diesen Prozess weiterhin und hat für die Umsetzung des Gesundheitszentrums bereits entsprechende Weichen gestellt. So wurde die Kostenübernahme einer im Gesundheitsamt angesiedelten Koordinationsstelle zur Unterstützung der beiden Kommunen bei diesem Prozess für fünf Jahre zugesagt. Darüber hinaus hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf in Gesprächen mit der Sparkasse Marburg-Biedenkopf erwirkt, dass diese unter Umständen als Partner für die Realisierung des Projektes zur Verfügung steht. Weiterhin hat der Landkreis geprüft und angeboten, sich am Zweckverband Interkommunales Gewerbegebiet „Gansbachtal“ zu beteiligen und wäre damit direkter Partner bei der Umsetzung des Projektes. Kreis und Kommunen sind sich darüber einig, dass die weiteren Schritte für die Realisierung des Gesundheitszentrums zeitnah und in einem partnerschaftlichen Prozess angegangen werden sollen.