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Pressemitteilung 160/2021

30.03.2021

Ortslandwirte treffen sich erstmals digital – Austausch über aktuelle Entwicklungen in der Landwirtschaft

Marburg-Biedenkopf – 139 Ortslandwirtinnen und Ortslandwirte aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf haben sich zur ersten digitalen Ortslandwirteversammlung zusammengefunden.

Die Online-Veranstaltung wurde vom Kreis mit seinem Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz organisiert. Die Themen erstreckten sich vom Bild der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit über den Stand der Radroute „Höferadeln“ und den Verkauf von regionalen Produkten bis hin zum Kelterwiesen-Projekt. 

Landrätin Kirsten Fründt nahm an der digitalen Ortslandwirteversammlung teil und betonte die Bedeutung und Notwendigkeit der Ortslandwirte. Gerade auch in den schwierigen Zeiten der Pandemie sei es wichtig, dass fachliche Informationen dennoch weitergegeben werden. 

Frank Staubitz, Kreislandwirt und Vorsitzender des Gebietsagrarausschusses, erläuterte, dass sich Landwirte oftmals mehr Verständnis für ihre Situation sowie Anerkennung für ihre gesellschaftlichen Leistungen wünschen würden. Wünschenswert sei dabei insbesondere mehr Unterstützung seitens der Bundesregierung für diesen systemrelevanten Wirtschaftsbereich, an den bei gleichzeitig steigendem Preisdruck immer höhere Anforderungen gestellt würden.

Staubitz machte außerdem die wichtige Funktion der Öffentlichkeitsarbeit durch den Berufsstand deutlich. Gerade wenn es darum ginge, mehr Verständnis für die Situation der Landwirtinnen und Landwirte in der Bevölkerung zu erzielen und in den Dialog mit Verbraucherinnen und Verbrauchern zu treten, sei die Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiges Instrument. Dies könne beispielsweise durch besondere Aktionen geschehen. Als Beispiel nannte er die Besuche von Landwirten an den Kinderkliniken und Altenheimen in der Vorweihnachtszeit durch den Schlepper-Konvoi der Landwirte aus dem Landkreis.

Der Kreislandwirt gab außerdem einen Ausblick auf die Ende 2021 stattfindenden Agrarwahlen. Dort werden die Ortslandwirtinnen und Ortslandwirte als Berufsstandsvertretung für die nächste Wahlperiode (01.01.2022 bis 31.12.2027) gewählt. Hierzu werde der Landesagrarausschuss den Berufsstand rechtzeitig über die Verbandszeitschriften informieren.

Herbert Becker vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen referierte über die Änderungen in der Düngeverordnung 2021, die in der Landwirtschaft zu beachten sind. Dabei erläuterte er unter anderem, wie die Düngebedarfsermittlung erfolgt, was bei der Untersuchung von organischem Dünger zu beachten ist sowie über den Umfang der Aufzeichnungspflichten von Landwirtinnen und Landwirten.

Hans-Günther Seerich vom Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz des Landkreises informierte über die Einführung der Online-Antragstellung in der Agrarförderung: Ab der Saison 2021 können Landwirte alle Anträge auf Agrarfördermaßnahmen nur noch online über ein Antragsportal der WI-Bank abgeben. Von 2017 bis 2020 erfolgte die Antragstellung bereits ausschließlich digital über einen USB-Stick und die Antragssoftware „HELENA“. Die Landwirte wurden vom Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz im Kreis auf diese Umstellungen vorbereitet und mit Schulungen, Infoveranstaltungen und Beratung unterstützt. Auch bei dem neuen Online-Antragsverfahren sollen die Landwirte unterstützt werden. Dafür bietet der Kreis eine telefonische Hotline zur Beantwortung von Fragen sowie bei Bedarf auch persönliche Beratungstermine nach vorheriger Terminvereinbarung und unter Einhaltung der Hygieneregeln an. „Wir betrachten die Landwirtinnen und Landwirte als unsere Partner. Deshalb bieten wir mit den Schulungs- und Beratungsmöglichkeiten gerne Unterstützung an“, so die Landrätin.

Heike Wagner, Fachbereichsleiterin Ländlicher Raum und Verbraucherschutz des Kreises, berichtete über die Weiterentwicklung der Themen-Radroute „Höferadeln“, die als Audio-Tour ausgebaut wird. Zukünftig sollen so interessante Audio-Informationen zur Tour wie Geschichten und Wissenswertes über einzelne Stationen über das eigene Smartphone abrufbar sein. Auch das Kelterwiesen-Projekt, bei dem im Landkreis inzwischen fast 1.000 Obstbäume von Landwirten gepflanzt wurden, sowie die Unterstützung neuer Verkaufsstellen für regionale Produkte im Landkreis waren Thema. Wagner informierte zudem über das Heckenprojekt des Kreises und zeigte dazu einen Kurzfilm, der das Projekt vorstellt. Dieser findet sich online auf der Homepage der Kreisverwaltung unter www.lkmb.de/heckenmanagement.

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