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Pressemitteilung 375/2020

12.08.2020

Exponat des Monats gibt Vorgeschmack auf die Weihnachtszeit – Hinterlandmuseum im Schloss Biedenkopf zeigt alte Spekulatiusformen

Mit den Formen für das beliebte Gebäck Spekulatius als Exponat des Monats August gibt das Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss in Biedenkopf einen Vorgeschmack auf die Weihnachtszeit. Die Ausstellungsstücke sind rund 100 Jahre alt.

Marburg-Biedenkopf – Es dauert nicht mehr lange, dann ist in den Supermarktregalen wieder Weihnachtsgebäck zu finden. Passend dazu präsentiert das Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss in Biedenkopf drei Backmodel mit Spekulatiusformen als Exponat des Monats August. Die Formen sind rund 100 Jahre alt.

Gestiftet wurden die Formen von Karola Arzt, die ihre familiären Wurzeln in Biedenkopf hat. Ursprünglich stammen die Model aus dem Haushalt ihrer Großeltern, dem Lebensmittelzwischenhandelsbetrieb Grebe in der Schulstraße in Biedenkopf. Die Stifterin berichtet, dass sowohl ihre Großmutter als auch ihre Mutter keine dieser Backformen benutzt hatten. Eventuell handelt es sich um ein Ausstellungsstück aus dem Geschäft oder um ein Werbegeschenk eines Backmittelherstellers, vermutet die Stifterin.

Zwei der Formen sind 64 Zentimeter lang, die dritte misst 54,5 Zentimeter Länge. Die Formen wurden aus massiven Holzblöcken beidseitig herausgearbeitet und danach speziell behandelt. Der Holzblock selbst ist unbehandelt.

Spekulatius sind ein beliebtes, flaches Gebäck aus gewürztem Mürbeteig. Das Keksgebäck stammt ursprünglich vermutlich aus den Niederlanden, Belgien oder der Region des Niederrheins und war in der Regel figürlich geformt. Die Backmodel bestehen traditionell aus Holz oder Metall.

Die Herkunft des Namens „Spekulatius“ ist nicht geklärt und wird oft als eine Ableitung des lateinischen Begriffes „speculum“ gesehen, was „Spiegelbild“ oder „Abbild“ bedeutet. Abbilder sind hier die kleinen figürlichen Darstellungen des Gebäcks. Andere wiederum sehen den Beinamen „speculator“ des Heiligen. Nikolaus als Namensgeber des heute traditionell in der Winterzeit verzehrten Gebäcks. Ursprünglich schenkte man es den Kindern das, unter anderem mit Kardamom, Gewürznelke und Zimt gewürzte Gebäck, am 6. Dezember.

Eines der von Frau Arzt gestifteten Model weist beidseitig hauptsächlich Tier- und Pflanzenformen auf. Das zweite zeigt einerseits Tier- und andererseits menschliche Darstellungen. Am interessantesten ist das dritte, das eine zeitgenössische Interpretation der klassischen Formen wagt. So sieht man auf einer Seite Fußballspieler, Boxer oder Musiker wie einen Violinisten oder Saxophonspieler. Auf der anderen Seite sind neben Tieren, Ruderern und Reiter auch ein Fahrradfahrer, ein Automobil, ein Lastwagen, eine Lokomotive, ein Zeppelin und ein (Kriegs-)Schiff dargestellt

Zeppelin und Schiffe sind bei Spekulatius- und Springerle-formen auch anderweitig bekannt, dennoch erstaunt die Zusammenstellung der zahlreichen modernen Formen.

Infos: Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf

Das Hinterlandmuseum startet die Museumssaison wegen des Coronavirus mit einer reduzierten Öffnungszeit: Geöffnet hat das Museum dienstags bis freitags von 14:00 bis 18:00 Uhr, sowie samstags, sonntags und an gesetzlichen Feiertagen von 10:00 bis 18:00 Uhr. Beim Besuch des Museums ist das Tragen einer selbst mitgebrachten Mund-Nase-Bedeckung für die Besucherinnen und Besucher verpflichtend. Zudem gelten die üblichen Hygiene- und Abstandsbestimmungen.

Eintrittspreise: Erwachsene: 2,50 Euro; Kinder bis 14 Jahre: 1,30 Euro; Gruppen pro Person jeweils: 2,00 Euro; Schulgruppen pro Person: 1,00 Euro. Für Inhaber der Ehrenamtscard ist der Eintritt frei.

Weitere Informationen beim Hinterlandmuseum im Landgrafenschloss in Biedenkopf; Telefon: 06461 924651, per E-Mail: Hinterlandmuseummarburg-biedenkopfde oder online unter www.marburg-biedenkopf.de.

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