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Pressemitteilung 321/2019

04.09.2019

Interaktive Displays zeigen neue Lernwelt – Dautphetalschule ist Pilotschule für Digitalisierung

Landrätin Kirsten Fründt und Schuldezernent Marian Zachow probierten die neuen digitalen Tafeln selbst aus. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat die Mittelpunktschule Dautphetal mit sechs interaktiven Displays ausgestattet, die die klassischen Kreidetafeln in den Klassenräumen ersetzen. Sie ist damit Pilotschule für den Ausbau der Digitalisierung im Kreis.

Marburg-Biedenkopf – Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat die Mittelpunktschule Dautphetal mit sechs interaktiven Displays ausgestattet, die die klassischen Kreidetafeln in den Klassenräumen ersetzen. Sie ist damit Pilotschule für den Ausbau der Digitalisierung im Kreis.

Anhand der Erfahrungen, die Lehrer und Schüler in den kommenden Monaten mit der neuen Technik machen, soll entschieden werden, ob die Displays als zukunftsträchtiges Medium auch in anderen Schulen eingesetzt werden und sie sich im praktischen Schulalltag nicht als ähnlicher Flop erweisen, wie die vor einigen Jahren an vielen Schulen eingeführten Smartboards.

Die haben sich im Nachhinein als zu fehleranfällig entpuppt, was bei vielen Lehren zu einem gewissen Unmut über die neue Technik geführt hat. „Wir sind im Bundesgebiet vielleicht nicht die Ersten, die diese interaktiven Displays einsetzen, aber wir wollen irgendwann die Ersten sein, die dies auf einem qualitativ sehr hohen Niveau machen“, betonte Schuldezernent Marian Zachow. Das ginge nicht auf Knopfdruck. Vielmehr brauche es eine dazugehörige Infrastruktur und nicht zuletzt ein Konzept, das von den Pädagogen mitgetragen werde. „Gründlichkeit geht hier vor Schnelligkeit“, sagt Zachow.

„Die eigentliche Herausforderung der Digitalisierung ist es, dass der Unterricht für die Schüler interaktiver und partizipativer werden muss. Und dabei helfen die interaktiven Displays“, erläuterte Zachow. Sie erlauben Lehrern und Schülern nicht nur das direkte Schreiben und Zeichnen auf dem Board, wie das früher bei der Tafel auch der Fall war, sondern bieten dank einer Online-Mediathek eine große Fülle interaktiver Lernmaterialien für alle Fächer. Darüber hinaus können die Lehrer aber auch problemlos eigene Programme erstellen und diese über die Mediathek mit anderen Kollegen in ganz Deutschland teilen, sodass die Sammlung an geeignetem Unterrichtsmaterial stetig wächst.

Außerdem können die Displays auch mit Tablets verbunden werden, sodass die Schüler von ihren Plätzen aus auf die digitale Tafel zugreifen und etwa ihre Hausaufgaben vorlegen können. Ebenso können in den Naturwissenschaften Versuche auf die Displays projiziert und dadurch für alle Schüler besser sichtbar gemacht werden. Zudem verfügen die Boards über einen Internetzugang, sodass zum Beispiel auch Lehrvideos von Youtube gezeigt werden können – dank eines Filters auch ganz ohne Werbung.

Beim Kollegium der Dautphetalschule sind die digitalen Tafeln bislang sehr gut angekommen, wie Schulleiter Harald Becker betonte: „Widerstände gibt es keine. Im Gegenteil: Die meisten Kollegen sind begierig darauf, endlich mit den Displays arbeiten zu können.“ Weil die Technik noch so neu ist und es noch keine speziellen Schulungen für Pädagogen gibt, hat die Dautphetalschule eine extra Arbeitsgruppe gebildet, die den Kollegen den Einsatz der Technik vermitteln und ein neues Medienkonzept für die Schule erstellen soll.

Deren Leiterin Alisa Wege ist von den schier unendlichen Möglichkeiten der Displays begeistert. Und mit ihr die Schüler, die bereits in den Genuss der neuen Tafeln kommen. „Sie sind durch den Einsatz der Displays viel motivierter. Von 30 Fingern sind 28 oben, wenn es um Aufgaben an der Tafel geht“, berichtete Wege. Im Laufe des kommenden Jahres will der Landkreis einen Medienentwicklungsplan ausarbeiten, in den auch die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt in Dautphetal einfließen.

Für Landrätin Kirsten Fründt steht dabei fest: „Die Digitalisierung kommt nicht – sie ist schon da. Aber um sie im Unterricht umzusetzen, muss man einfach mal damit beginnen, neue Wege zu gehen.“ Das bedeute vor allem auch ein exploratives Vorgehen seitens der Lehrer, sich mit der neuen Technologie auseinanderzusetzen, so Fründt. Der Kreis habe mit dem Pilotprojekt sozusagen den Startschuss dafür gegeben. Die Kosten für ein interaktives Display belaufen sich auf rund 6000 Euro. Den sechs an der Dautphetalschule bereits installierten Displays sollen im Laufe des Winterhalbjahres fünf weitere folgen. Dann sind alle Klassenräume in dem sanierten Förderstufengebäude mit einer solchen digitalen Tafel ausgerüstet.

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