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Pressemitteilung 241/2019

25.06.2019

Mediziner des Gesundheitsamtes geben Hitze-Tipps – Wetterdienst warnt vor starker Wärmebelastung

Marburg-Biedenkopf – Wegen der aktuellen Wetterlage warnt der Deutsche Wetterdienst vor einer starken Wärmebelastung – auch in den kommenden Tagen. Die Ärzte des Gesundheitsamtes des Landkreises Marburg-Biedenkopf geben deshalb wichtige Hinweise, damit es wegen der heißen Witterung nicht zu gesundheitlichen Problemen kommt.

Älteren Personen, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen, Säuglingen und Kleinkindern drohen durch hohe oder länger andauernde Hitze-Einwirkung im besonderen Maße gesundheitliche Gefahren. Ursachen hierfür sind ein übermäßiger Flüssigkeitsverlustes oder ein Flüssigkeitsmangel durch starkes Schwitzen oder auch eine eingeschränkte Fähigkeit zur Regulation der Körpertemperatur.

Die Tipps der Mediziner:

Reduzieren Sie Hitze-Belastungen!

▪ Halten Sie sich im Schatten auf

▪ Vermeiden Sie (starke) körperliche Belastungen (z.B. Sport)

▪ Beschränken Sie Ihren Aufenthalt im Freien möglichst auf die Morgen- oder Abendstunden und vermeiden Sie die Mittagshitze. Planen Sie Ihre Erledigungen oder Einkäufe für die frühen Morgenstunden

Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr!

▪ Trinken Sie reichlich Mineralwasser, Kräuter- oder Früchtetees – mindestens zwei bis drei Liter täglich. Warten Sie nicht, bis Sie durstig sind

▪ Vermeiden Sie unbedingt Alkohol, schwarzen Tee und stark gesüßte Getränke

▪ Ersetzen Sie beim Schwitzen verloren gehende Mineralien und Körpersalze durch den Verzehr von Salzgebäck, gewürzten Gurkenscheiben oder Dickmilch mit Schnittlauch und Salz.

▪ Ergänzen Sie Ihre Flüssigkeitszufuhr durch fruchtige Zwischenmahlzeiten und achten Sie grundsätzlich auf leicht verdauliche Kost

Kleiden Sie sich richtig!

▪ Tragen Sie leichte, helle, nicht einengende Kleidung, möglichst aus Naturfaser (z.B. Baumwolle)

▪ Tragen Sie einen Sonnenhut oder eine andere geeignete Kopfbedeckung

▪ Achten Sie auf Sonnenschutz der unbedeckten Haut (Sonnencreme)

Sorgen Sie für kühles Raumklima!

▪ Dunkeln Sie Fenster tagsüber mit Rollläden/Vorhängen ab

▪ Lüften Sie Räume nur früh morgens und spät abends (Durchzug herstellen)

▪ Schalten Sie wenn möglich Wärme-abstrahlende Elektrogeräte (z.B. PC-Monitor, Lichtquellen) ab

Achten Sie besonders auf kranke, pflegebedürftige oder hilflose Personen!

▪ Ungewöhnliche Unruhe- oder Verwirrtheitszustände, Fieber, Erbrechen, Muskelkrämpfe oder Bauchschmerzen können Anzeichen einer ernstzunehmenden Hitzeschädigung sein. Verständigen Sie umgehend den Hausarzt oder den Rettungsdienst – Notruf: 112.

▪ Kranken oder pflegebedürftigen Personen mehrmals täglich Temperatur messen, um auf eine ansteigende Körpertemperatur rechtzeitig aufmerksam zu werden.

Die Ärzte des Gesundheitsamtes warnen zudem ausdrücklich davor, bei diesem Wetter Kinder in parkenden Autos warten zu lassen. Insbesondere Kleinkinder sind dabei gefährdet und bereits wenige Minuten in einem überhitzten Auto können für das Kind bedrohlich sein – bis hin zur Lebensgefahr, da sich das Innere eines Autos bei direkter Sonneneinstrahlung schnell extrem aufheizen kann. Auch Tiere, zum Beispiel Hunde, gehören bei diesen Temperaturen nicht ins Auto!

Wenn Sie hilflose Personen oder Tiere in einem verschlossenen Fahrzeug feststellen, rufen Sie sofort den Notruf 112 (Rettungsdienst) oder 110 (Polizei).

Stichwort: Warnzeichen des Körpers bei Hitzebelastung:

▪ Kreislaufbeschwerden

▪ Muskelkrämpfe

▪ Bauchkrämpfe

▪ Erschöpfungs- oder Schwächegefühl

▪ Ungewohnte Unruhe oder Verwirrtheit

Warum besteht für Säuglinge und Kleinkinder ein erhöhtes Risiko?

Säuglinge, aber auch Kleinkinder sind durch übermäßigen Verlust von Körperflüssigkeiten gefährdet. Große Flüssigkeitsverluste können zu lebensbedrohlichen Zuständen führen!

Warum besteht für ältere Menschen ein erhöhtes Risiko?

Ältere Menschen trinken wegen eines reduzierten Durstgefühls oft weniger. Dadurch verringert sich die Schweißmenge und somit die Möglichkeit, über das Schwitzen Wärme abzugeben. Auch nimmt im Alter die Fähigkeit zu schwitzen ab. Bestimmte Medikamente, insbesondere Psychopharmaka, können zudem die körpereigene Temperaturregelung beeinträchtigen oder die Schweißdrüsenfunktion beeinflussen.

Stichwort: Hitzschlag – eine ernste Gefahr

Ein Hitzschlag entsteht, wenn der Organismus wegen der hohen Außentemperaturen mehr Wärme aufnimmt als er an die Umgebung abgeben kann. So gerät die Körpertemperatur außer Kontrolle und steigt rasch an.

Zeichen eines Hitzschlags sind:

▪ Ungewöhnlich Unruhe

▪ Heiße, rote und trockene Haut

▪ Kopfschmerzen / Schwindelgefühl

▪ Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit

▪ Starkes Durstgefühl

▪ Krampfanfälle

Ein Hitzschlag ist lebensgefährlich!

Erste Hilfe bei Hitzschlag:

▪ Verständigen Sie sofort einen Arzt oder den Rettungsdienst – Notruf: 112

▪ Bringen Sie die betroffene Person bis zum Eintreffen des Arztes an einen kühlen Ort. Für Luftzug sorgen

▪ Flüssigkeitsgabe – wenn der Betroffene noch ansprechbar und ist

▪ Enge Bekleidung lockern

▪ Kühle/feuchte Umschläge

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