Inhalt anspringen

Pressemitteilung 268/2018

24.07.2018

Bald flächendeckend Defibrillatoren für Erste Hilfe im Kreis – Projektstart „Herzsicherer Landkreis Marburg-Biedenkopf “ / Kooperation mit der Björn Steiger Stiftung

Gemeinsam für einen „Herzsicheren Landkreis Marburg-Biedenkopf“ (v. li.): Christian Betz (Vorsitzender DRK-Kreisverband Marburg-Gießen), Annette Born (DRK-Kreisverband Biedenkopf), Thomas Kriebel (DRK Kreisverband Marburg-Gießen), Fronhausens Bürgermeisterin Claudia Schnabel, Kreisbrandinspektor Lars Schäfer, Landrätin Kirsten Fründt, Gunter Schneider von der Firma Schneider GmbH & Co. KG sowie Michael Müller und Angelo Sapia von der Björn Steiger Stiftung.

Marburg-Biedenkopf – Der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Björn Steiger Stiftung sagen dem Herztod gemeinsam den Kampf an. Am Montag haben Landrätin Kirsten Fründt und Vertreter der Stiftung für das Projekt „Herzsicherer Landkreis Marburg-Biedenkopf“ im Bürgerhaus in Fronhausen, einem der neuen Standorte für ein AED-Gerät, den offiziellen Startschuss gegeben. 

Der plötzliche Herztod ist mit 100.000 Opfern jährlich eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Die Betroffenen haben meist nur eine Chance, wenn sofort mit einer Herzdruckmassage begonnen wird und ein AED-Gerät (Automatisierter Externer Defibrillator) zum Einsatz kommt, um einem aus dem Takt geratenen Herz mit einem lebensrettenden Stromimpuls „Starthilfe“ zu geben. Diese wichtigen Erstmaßnahmen müssen in der Regel von Laien die sich in nächster Nähe befinden durchgeführt werden – denn bereits nach fünf Minuten ohne Herzdruckmassage bleiben in den meisten Fällen irreparable Schäden zurück. Die Björn Steiger Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt AED-Geräte flächendeckend verfügbar zu machen und entsprechende Schulungen für die Bevölkerung anzubieten. 

Im Juni wurden bereits die ersten zehn AED-Säulen bzw. -Wandkästen im Landkreis Marburg-Biedenkopf aufgestellt. Im gesamten Landkreis sollen an verschiedenen, öffentlichen und stark frequentierten Orten AED-Säulen aufgestellt werden. Im ersten Schritt erhält jede Gemeinde ein Gerät. Ergänzend zu den öffentlichen kostenlosen Schulungen für die Bevölkerung plant die Stiftung ihre Projekte für Schulen und Kindergärten im Landkreis umzusetzen. So soll sichergestellt werden, dass sich nach und nach alle Bürgerinnen und Bürger – egal welchen Alters – Erste-Hilfe-Maßnahmen zutrauen und auf dieses Weise die Herzsicherheit in der Region deutlich erhöht wird. 

Landrätin Kirsten Fründt betonte, wie wichtig das Projekt für die Herzsicherheit im Landkreis ist: „Die wichtigste Rolle bei einem plötzlichen Herzstillstand spielen die Ersthelfer. Sie setzen den Notruf ab, leisten Erste Hilfe und stellen so die Weichen für alle anderen Schritte: Notarzt, Rettungsdienst und Klinik. Mit diesem Projekt können wir die Rolle der Ersthelfer stärken und weiter ausbauen, damit sie noch besser helfen können.“ Dies sei ein weiterer Baustein der Sicherheitsarchitektur in der Region.

Bereits jetzt seien die Chancen, einen Herzinfarkt oder einen Herzstillstand zu überleben, in Marburg-Biedenkopf größer als andernorts. „Das hängt mit dem gut ausgebauten System der Rettungsdienste und einer hervorragenden klinischen Versorgung, zum Beispiel im Marburger Uniklinikum zusammen. Ersthelfer, Mitarbeiter der Rettungsleitstelle, Notärzte, Notfallsanitäter und die Mediziner im Krankenhaus arbeiten hier Hand in Hand und eng aufeinander abgestimmt“, sagte die Landrätin. Da sei es nur folgerichtig und konsequent, die Rettungskette weiter auszubauen.

Auch Claudia Schnabel, Bürgermeisterin von Fronhausen, freute sich, dass am Bürgerhaus nun ein lebensrettendes AED-Gerät verfügbar ist.

Die Björn Steiger Stiftung finanziert das Projekt und wirbt dafür um Spenden.

Hintergrundinformationen

Der plötzliche Herztod ist mit 100.000 Opfern jährlich eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Die Betroffenen haben meist nur eine Chance, wenn sofort mit einer Herzdruckmassage begonnen wird und ein AED-Gerät (Automatisierter Externer Defibrillator) zum Einsatz kommt. Der AED ist selbsterklärend und gibt nach Einschalten alle notwendigen Schritte akustisch vor — der Laie kann nichts falsch machen.

Björn Steiger Stiftung:
Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit kostenfreien Notrufnummer 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen, Aufbau der Luftrettung oder die Einführung der kostenlosen Handyortung bei Notruf. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Frühgeborenentransport, der Breitenausbildung in Wiederbelebung und Frühdefibrillation, der Handy-Ortung durch Rettungsleitstellen sowie der Sensibilisierung von Grundschülern für den Notfall.

Neue AED-Standorte: 

  • Rathaus Cölbe, Kasseler Straße 88, 35091 Cölbe, Eingangsbereich
  • Bürgerhaus Dautphe, Am Bürgerhaus 1, 35232 Dautphetal, Eingangsbereich
  • Gemeindehaus Dreihausen, Dreihäuser Straße 8, 35085 Ebsdorfergrund, Eingangsbereich
  • Bürgerhaus Fronhausen, Bergstraße 1, 35112 Fronhausen, Eingangsbereich
  • Rathaus Fronhausen, Schulstraße 19, 35112 Fronhausen, Eingangsbereich
  • Bürgerbüro Kirchhain, Am Markt 6-8, 35274 Kirchhain, Eingangsbereich
  • Lahnfelshalle Goßfelden, Otto-Ubbelohde-Weg 21A, 35094 Lahntal, Eingangsbereich
  • Rathaus Lohra, Heinrich-Naumann-Weg 2, 35102 Lohra, Eingangsbereich
  • Rathaus Stadtallendorf, Bahnhofstraße 1, 35260 Stadtallendorf, Eingangsbereich
  • Rathaus Wohra, Halsdorfer Straße 56, 35288 Wohratal, Eingangsbereich

Bereits bestehende AED-Standorte können online unter folgendem Link eingesehen werden: www.steiger-stiftung.de/aed (Öffnet in einem neuen Tab)

Lebensrettung per Knopfdruck: Fronhausens Bürgermeisterin Claudia Schnabel demonstriert an einem Dummy den Einsatz eines AED-Gerätes.

Vielen Dank fürs Teilen

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise