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Pressemitteilung 389/2017

21.11.2017

Gemeinschaft ein Zuhause geben – Erster Projekttag zum Thema gemeinschaftliches Wohnen

Die Teilnehmenden der Veranstaltung erhielten bei Vorträgen und in einer Podiumsdiskussion Informationen und Ratschläge zum Thema Gemeinschaftliches Wohnen.

Marburg-Biedenkopf – Welche Formen von gemeinschaftlichem Wohnen gibt es? Was sind die Vorteile, wo liegen Stolpersteine? Und wie kann ich mich mit anderen vernetzen, wenn ich an gemeinschaftlichem Wohnen interessiert bin? Um Antworten auf diese und andere Fragen zu geben, hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf gemeinsam mit der Universitätsstadt Marburg und in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Marburg-Biedenkopf zum ersten Mal den Projekttag „Gemeinschaftlich Wohnen“ veranstaltet.

Die Teilnehmenden der Veranstaltung erhielten die Gelegenheit, bei Vorträgen zum Thema sowie in einer Podiumsdiskussion wichtige Informationen und Ratschläge zu erhalten. Dabei bestand außerdem die Möglichkeit, sich über bisherige Erfahrungen, Vorstellungen und Wünsche auszutauschen.

„Gemeinschaft ist ein wichtiger Teil von Gesellschaft. Sie ist darauf ausgerichtet, das Miteinander zu leben und zu fördern. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf gibt es bereits jetzt vielfältige Möglichkeiten für gemeinschaftliches Wohnen. Mit diesem Projekttag möchten wir auf das wertvolle Potenzial der hier vorgestellten Projekte aufmerksam machen und gleichzeitig die Möglichkeit bieten, sich zu vernetzen“, machte Landrätin Kirsten Fründt deutlich.

Auch der Marburger Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies ist überzeugt von der Idee des gemeinschaftlichen Wohnens: „Das Bedürfnis nach Gemeinsamkeit entspricht der menschlichen Natur. Gemeinschaftliches Wohnen bedeutet Solidarität, gegenseitige Orientierung und Austausch. Mit diesem Projekttag möchten wir Lebensweisen des Wohnens in Gemeinschaften unterstützen. Denn Wohngemeinschaften haben in Marburg eine lange Tradition“, erklärte Dr. Spies.

Rolf Novy-Huy von der Stiftung „trias“ stellte die verschiedenen Formen von gemeinschaftlichen Wohnprojekten vor und verwies auf den demografischen Wandel als wichtigen Einflussfaktor auf das Thema. Durch das Altern der Gesellschaft, die unterschiedliche Entwicklung von Ballungsräumen in Städten und im ländlichen Raum, weniger Verfügbarkeit von Pflegepersonal, sowie immer stärker aufgelösten Familienstrukturen gewinne gemeinschaftliches Wohnen eine immer größere Bedeutung. Ein Leben mit mehr sozialen Begegnungen, ein schonenderer Ressourcenverbrauch, aber zum Beispiel auch gemeinsames würdevolles Altern könnten Vorteile von gemeinschaftlichem Wohnen sein.

Punkte, die auch in der anschließenden Podiumsdiskussion mit dem Titel „Von der Idee zur Umsetzung“ noch einmal wichtig wurden. Renate Wahl (Wohngruppe „unterm Dach“, Frankfurt), Bürgermeister Bernd Schmidt (Wohnprojekt Dautphetal), Jürgen Junghans (Alte Kelterei Arnshain) sowie Alois Wilhelm (Wohnen für Generationen, Marburg) gaben auf dem Podium Einblicke über ihre Motivation und Erfahrungen in den bereits umgesetzten oder geplanten Projekten. Das Zusammenleben gemeinsam gestalten, sich persönlich und sozial weiterentwickeln sowie auch im Alter noch selbstbestimmt und aktiv zu leben waren häufig genannte Gründe. Es wurde auch deutlich, dass gemeinschaftliches Wohnen auch Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Anderen bedeutet und der Weg von der Planung bis hin zur Finanzierung und Einzug nicht immer ein einfacher und schneller ist.

Heiner Rickelt von der Sparkasse Marburg-Biedenkopf zeigte daher anschließend verschiedene Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten von Wohnprojekten auf. Diese könnten, je nach Wohnvorstellungen und Lebenssituation, allerdings sehr unterschiedlich sein. Hier lohne eine individuelle Beratung.

Den Abschluss des Projektprogramms bildete der Architekturworkshop „Vom Hof zum Gemeinschaftsprojekt“ des Kassler Architekten Christoph Harney. Darüber hinaus wurde der Projekttag auch von einem „Marktplatz der Wohnprojekte“ begleitet. Dort lagen an verschiedenen Ständen Informationen, Ratgeber und Broschüren zu vielfältigen Projekten für gemeinschaftliches Wohnen aus und boten Interessierten so die Möglichkeit für Fragen und den gemeinsamen Austausch mit Menschen, die bereits schon in vielfältigen Formen gemeinschaftlich zusammenleben.

Mit der Veranstaltung des Projekttags hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf gemeinsam mit der Universitätsstadt Marburg einen wichtigen Grundstein für die Vernetzung und den gemeinsamen Austausch der an dem Thema Interessierten gelegt. Für 2018 ist ein Projekttag im Landkreis geplant, diesmal zum Thema „Gemeinschaftliches Wohnen mit Hilfe“.

Hilfreiche Informationen zu Projekten für gemeinschaftliches Wohnen, Möglichkeiten zur Vernetzung sowie Wohnangebote sind für Interessierte ebenfalls Online unter: www.wohnprojekte-portal.de (Öffnet in einem neuen Tab) sowie www.fgw-ev.de (Öffnet in einem neuen Tab) verfügbar.

Weitere Informationen gibt es außerdem bei:

Rose-Linde Michelsen, Fachdienst Stadtplanung, Stadt Marburg,
Telefon: 06421 201-1625

Martina Berckhemer, Stabsstelle Altenhilfe, Landkreis Marburg-Biedenkopf,
Telefon: 06421 405-1543.

Der Projekttag wurde von einem „Marktplatz der Wohnprojekte“ begleitet. Dort lagen an verschiedenen Ständen Informationen, Ratgeber und Broschüren zu vielfältigen Projekten für Gemeinschaftliches Wohnen aus. Gelegenheit zum Austausch von Informationen gab es dort auch.

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