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Pressemitteilung 297/2017

12.09.2017

Kreis und Kommunen bilden Denkmalagentur Ziel: Baudenkmäler erhalten und wieder nutzbar machen – Aufsuchende Beratung für Eigentümer

Gemeinsam mit den Kommunen Amöneburg, Kirchhain, Neustadt, Rauschenberg, Stadtallendorf und Wohratal bringt der Landkreis Marburg-Biedenkopf eine Denkmalagentur auf den Weg.

Marburg-Biedenkopf – Gemeinsam mit den Kommunen Amöneburg, Kirchhain, Neustadt, Rauschenberg, Stadtallendorf und Wohratal hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf die Idee einer Denkmalagentur entwickelt. Mit der offiziellen Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung über die Zusammenarbeit kann das Konzept nun umgesetzt werden.

„Im Landkreis Marburg-Biedenkopf gibt es über 6.000 Kulturdenkmäler. Dörfer, Städte und Ortsbilder der Region sind von diesen Denkmälern entscheidend geprägt. Im Zuge des demografischen Wandels zeigt sich in vielen dieser Dörfer und Ortsteile, zunehmend auch in den Kernbereichen von Klein- und Mittelstädten, leider der Verfall ortsbildprägender, häufig denkmalgeschützter Bausubstanz“, erläuterte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. Durch die Leerstände und den im Laufe der Zeit fortschreitenden Verfall der Gebäude verlören Umgebung und ganze Straßenbereiche ihre Attraktivität und Atmosphäre.

„Vor diesem Hintergrund haben wir gemeinsam mit den Kommunen Amöneburg, Kirchhain, Neustadt, Rauschenberg, Stadtallendorf und Wohratal das Konzept einer Denkmalagentur auf den Weg gebracht, um den Eigentümern der Baudenkmäler eine Hilfestellung anzubieten“, so Zachow weiter. Das Konzept sei zunächst auf eine Dauer von zwei Jahren ausgerichtet.

„Viele Besitzer empfinden ein denkmalgeschütztes Objekt mehr als Last“, konstatiert Marian Zachow, weil oft große Ängste vor den Kosten und den fachlichen Herausforderungen bestünden und Nutzung und Vermarktungschancen pessimistisch eingeschätzt würden. Demgegenüber seien Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten wenig bekannt und kreative Ansätze zu intelligenten und auch finanziell attraktiven Nutzungskonzepten noch nicht breit verbreitet. Die Denkmalagentur soll dazu beitragen, diese Chancen aufzuzeigen und Menschen motivieren, Sanierung und ggf. Vermarktung des Denkmals in Angriff zu nehmen. „Wir wollen mit aufsuchender Beratungsarbeit vermitteln, dass ein Denkmal Lust statt Last ist“, so Zachow.

Die Denkmalagentur soll Eigentümer und Investoren beraten, Akteure im Bereich des Denkmalschutzes vernetzen, vorhandenes Wissen vermitteln, innovative Nutzungs- und Vermarktungsstrategien entwickeln und unterstützen sowie Wege der Förderung und Finanzierung aufzeigen. „Diese Beratung soll Eigentümer von denkmalgeschützten Gebäuden motivieren, aktivieren und überzeugen, dass eine Sanierung ihres Gebäudes möglich und umsetzbar ist“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete.

Der Fachbereich Ökonomie der Stadt- und Regionalentwicklung an der Universität Kassel (Prof. Dr. Hahne) hatte zuvor im Auftrag des Landkreises Marburg-Biedenkopf zunächst eine Machbarkeitsstudie zur Realisierung einer solchen Denkmalagentur erstellt und nicht nur die Notwendigkeit sondern auch die grundlegende Machbarkeit einer Denkmalagentur dargelegt.

Eine Steuerungsgruppe, bestehend aus Vertretern der beteiligten Kommunen und des für den Denkmalschutz zuständigen Fachbereichs der Kreisverwaltung, koordiniert die Arbeit der Denkmalagentur. Die beteiligten Kommunen können zunächst jeweils drei Objekte nennen, um die sich die Denkmalagentur kümmern soll. Wenn ein aus der Beratung Objekt ausscheidet, kann die Kommune ein neues Objekt benennen. Die Steuerungsgruppe kann in Einzelfällen auch eine andere Anzahl an Objekten zulassen.

Die Denkmalagentur wird dann die Eigentümer der benannten Objekte gezielt ansprechen und beraten. Dieser Service ist für die Eigentümer in den teilnehmenden Kommunen kostenlos.

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