Inhalt anspringen

Pressemitteilung 063/2017

08.02.2017

Ausstellung „geflohen, vertrieben, angekommen?!“ zieht Parallele zwischen Vergangenheit und Zukunft: Ausstellung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Landratsamt informiert bis 1. März 2017 über Gewaltmigration, Flucht und Vertreibung

Judith Sucher (Bildungsreferentin des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.), der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow, der Kreistagsvorsitzende Detlef Ruffert sowie Karl Starzacher (Vorsitzender des Hessischen Landesverbandes des Volksbundes) tauschen sich über die Inhalte der Wanderausstellung „geflohen, vertrieben, angekommen?!“ im Foyer des Marburger Landratsamtes aus. (Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf / Maximilian Schlick)

Marburg-Biedenkopf – An die Ereignisse von Flucht und Vertreibung in der Zeit von 1933 bis 1945/46 erinnert im Marburger Landratsamt die Wanderausstellung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. „geflohen, vertrieben, angekommen?!“. Die Ausstellung zeigt auch, wie Mechanismen der Gewaltmigration auch heute noch funktionieren. Der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow eröffnete zusammen mit dem Vorsitzenden des Hessischen Landesverbandes des Volksbunds, Karl Starzacher, sowie der Bildungsreferentin des Landesverbandes, Judith Sucher, die Ausstellung im Foyer der Verwaltung.

„Vielerorts haben wir heute ganz direkt mit Menschen zu tun, die Opfer von Krieg, Krisen, Flucht und Vertreibung geworden sind und deswegen Schutz und menschenwürdige Lebensperspektiven suchen“, sagte Marian Zachow. Die Themen Flucht und Vertreibung seien daher seit Monaten auch wichtiges Thema in der Kreisverwaltung. „Ursachen von Gewaltmigration erkennen um sie dann zu beheben und Geflüchteten ein sicheres und menschenwürdiges Umfeld geben, muss unser gesamtgesellschaftliches Ziel sein. Dafür braucht es gemeinsames Engagement aus Zivilgesellschaft und Staat“, machte der Erste Kreisbeigeordnete deutlich.

Die Ausstellung lässt sich von den Fragestellungen der gegenwärtigen Problemlagen leiten, die historischen und politischen Hintergründe des Themas bilden dabei den Bezugsrahmen. Zudem wird sowohl die europäische Perspektive als auch die derzeitige Situation in der Bundesrepublik betrachtet.

Dass Flucht und Vertreibung keine Phänomene der jüngsten Vergangenheit sind, sondern auch früher schon viele Menschen betroffen haben und sich dabei viele Muster wie das Kämpfen gegen Vorurteile, das Verlieren der eigenen Heimat und das Zurechtfinden müssen in einer anderen Kultur wiederholen, machte Judith Sucher deutlich. „Lernen aus der Geschichte ist das Motto dieser Ausstellung. Gewaltmigration, Flucht und Vertreibung sind kein einzigartiges Phänomen von heute. Die Aufarbeitung der Vergangenheit ist wichtig, um Lehren für die Zukunft zu ziehen und gleichzeitig ein Mahnmal für Frieden und ein harmonisches Miteinander“, betonte Karl Starzacher.

Eine szenische Lesung, welche die vielen Parallelen und ähnlichen Erfahrungen von Geflüchteten damals wie heute noch einmal verdeutlichten, rundete die Eröffnungsveranstaltung ab.

Interessierte können die Ausstellung noch bis einschließlich Mittwoch, 1. März 2017, jeweils von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr im Foyer des Landratsamts (Im Lichtenholz 60, 35043 Marburg-Cappel) kostenfrei besuchen. Am Mittwoch, 1.März 2017, um 19:00 Uhr beschließt Professor. Dr. Berthold Meyer mit seinem Vortrag „Wieder Boden unter den Füßen“ die Ausstellung.

Vielen Dank fürs Teilen

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise