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Pressemitteilung 387/2025

19.12.2025

Kreis trainiert Krisen-Management – Katastrophenschutz- und Verwaltungsstab absolvieren zweitägige Übung

Wichtige Schnittstelle: Regelmäßig trafen sich die Leitungsebenen beider Stäbe zum Informationsaustausch.

Marburg-Biedenkopf – Starkregen, Hochwasser, Stromausfall – das waren die Rahmenbedingungen, mit denen sich die Stäbe des Landkreises Marburg-Biedenkopf bei einer zweitägigen Übung im Marburger Landratsamt auseinandersetzen mussten. Unter Regie der „Lülf+“-Akademie, einem Beratungsunternehmen für die Gefahrenabwehr, übten die Mitglieder des Verwaltungsstabes und des Katastrophenschutzstabes erstmalig gemeinsam das Krisen-Management. Das erste Fazit der externen Übungsleitung: Beide Stäbe sind vorbereitet und haben gut gearbeitet.

Ziel der praktischen Übung unter realistischen Bedingungen war es, die Zusammenarbeit der beiden Stäbe zu erproben, Abläufe und Schnittstellen zu überprüfen und das Zusammenwirken von ehren- und hauptamtlichen Kräften zu optimieren.

Während der Katastrophenschutz-Stab alle Maßnahmen zur unmittelbaren Gefahrenabwehr koordinierte und Einsatzkräfte lenkte (bei dieser Übung allerdings nur auf dem Papier), hatte der Verwaltungsstab der Kreisverwaltung parallel grundsätzliche und organisatorische Entscheidungen zu treffen: Soll ein Ort evakuiert werden? Welche Maßnahmen müssen dazu im Vorfeld getroffen werden? Wo bringen wir die Menschen unter? Wie kommunizieren wir mit den Menschen, die vom Stromausfall betroffen sind?

Beide Stäbe hatten ein gut gefülltes Aufgaben-Tableau, das sie abarbeiten mussten.  Gleichzeitig mussten die verschiedenen Maßnahmen auch miteinander abgestimmt und synchronisiert werden.

„Es war gut und wichtig, dass wir mit beiden Stäben gleichzeitig, unter realistischen Bedingungen und unter externer Beobachtung zusammengearbeitet haben. So konnten wir unsere Abläufe und Pläne testen, die Zusammenarbeit trainieren und bekommen eine objektive Rückmeldung“, stellte Landrat Jens Womelsdorf nach der Übung fest. Er dankte dem Team der „Lülf+“-Akademie, die derzeit im Auftrag des Landes Hessen die Stäbe in den Landkreisen trainiert, für wichtige und konstruktive Hinweise.

Die Übungsleitung der Akademie hatte es den Stäben nicht leichtgemacht. Die Lage und deren Dynamik waren durchaus herausfordernd: Starkregen mit Überschwemmungen, steigende Pegelstände mit Hochwasser und dann in der Folge ein länger anhaltender Stromausfall in einer Kommune – viel zu tun für die Mitglieder der Stäbe.

„Unser Ziel ist es nicht, die Stäbe gezielt scheitern zu lassen. Wir möchten sie trainieren und gemeinsam mit ihnen die besten Schritte zur Bewältigung einer Lage finden“, erläuterte Jan Müller-Tischer, der Leiter der Akademie. 

„Das besondere hier ist auch, dass in einer solchen Situation Ehrenamt und Hauptamt sehr eng miteinander arbeiten müssen: Während der Katastrophenschutz-Stab ganz überwiegend aus geschulten ehrenamtlichen Einsatzkräften aus verschiedenen Hilfs- und Rettungsorganisationen besteht, bilden Mitarbeitende der Kreisverwaltung den Verwaltungsstab und bringen ihre fachliche Expertise dort mit ein: Gesundheitsamt, Veterinärbehörde, Rechtsabteilung, Fachbereich Schule und Gebäudemanagement oder Fachbereich Ordnung und Verkehr: Im Krisenfall sind verschiedene Kompetenzen gefragt, um gemeinsam eine gute Lösung zu finden“, erklärte Landrat Womelsdorf. Nach seiner Wahrnehmung habe sowohl die Zusammenarbeit innerhalb der Stäbe, als auch zwischen den beiden Stäben gut funktioniert. Bei der Übung wurde der rein ehrenamtliche Katastrophenschutzstab erstmalig auch um hauptamtliche Mitarbeitende des Fachbereiches Gefahrenabwehr ergänzt. Dieser Schritt wurde gegangen, um künftig auch bei länger anhaltenden Szenarien eine Arbeitsfähigkeit rund um die Uhr zu erreichen.

„Wir werden uns die ausführliche Auswertung der externen Übungsleitung genau anschauen und nachbereiten, damit wir bei Bedarf noch an der einen oder anderen Stellschraube nachjustieren können. Und wir werden in zukünftigen Übungen auf den gemachten Erfahrungen aufbauen können“, sagte der Landrat. 

Der Sitzungssaal als Lagezentrum: Dort, wo sonst der Kreistag tagt, kam der Verwaltungsstab zusammen. Führungskräfte aus verschiedenen Fachbereichen der Kreisverwaltung bereiteten hier grundsätzliche und organisatorische Entscheidung für das Krisen-Management vor.
Im Gefahrenabwehrzentrum koordinierten die Mitglieder des Katastrophenschutzstabes alle Sofortmaßnahmen zur Gefahrenabwehr und lenkten die Einsatzkräfte.

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