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Pressemitteilung 333/2025

10.11.2025

Wie Menschen und Tiere von gepflegten Hecken profitieren — Landschaftspflegeverband Marburg-Biedenkopf e.V. organisiert mit Partnern Infoveranstaltung in Breidenbach

Ein „Heckensparziergang“, bei dem sich die Teilnehmenden praxisnah mit dem vermittelten Wissen auseinandergesetzt haben, war Teil der Veranstaltung.

Pressemitteilung des Landschaftspflegeverbandes Marburg-Biedenkopf e.V.

Marburg-Biedenkopf – Hecken helfen Mensch und Tier – sofern sie richtig und regelmäßig gepflegt werden. Das haben Fachkräfte bei einer Infoveranstaltung in Breidenbach deutlich gemacht. Organisiert hat ihn der Landschaftspflegeverband Marburg-Biedenkopf e.V. gemeinsam mit dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, auch die Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises wurde eingeladen und war mit einem Vortrag vertreten. Das Fazit: Für eine gute Heckenpflege sind nicht nur die richtigen Werkzeuge wie Ast- und Motorsäge, sondern auch rechtliche Hintergründe und Fachwissen nötig. 

Denn damit Hecken langfristig erhalten bleiben, brauchen sie regelmäßig sogenannte Pflegeschnitte. Ohne sie überaltern die Hecken, dünnen aus und brechen auseinander.

Die Pflege sorgt somit dafür, dass Hecken „unten dicht und oben licht sind“ und ihre zahlreichen Vorteile entfalten können: Sie dienen den Menschen unter anderem als Kulturgut, in dem sie beispielsweise Grenzen markieren und als Sicht- und Erosionsschutz dienen, machte Cécile Guillet vom LPV Marburg-Biedenkopf e.V. in ihrem Vortrag deutlich. Zudem wurde ihr Schnittgut beispielsweise als Brennstoff und zur Gewinnung von Nahrungsmitteln wie Beeren und Nüssen genutzt. Tiere, insbesondere Vögel, freuen sich über gepflegte und somit dichte Hecken als Lebensraum, Nahrungsquelle oder als Versteck. Auch Säugetiere, Reptilien und Amphibien finden in Hecken häufig Unterschlupf.

Deshalb gilt insbesondere in der Zeit vom 1. März bis 30. September Rücksicht beim Heckenschnitt: Denn nach dem Bundesnaturschutzgesetz sind in der genannten Zeit nur „schonende Form- und Pflegeschnitte“ erlaubt. Hintergrund ist insbesondere der Schutz von Vögeln, die in dieser Zeit auch in Hecken ihre Nester bauen und ihre Jungtiere großziehen. Vom 1. Oktober bis Ende Februar dürfen Hecken dann auch wieder „auf den Stock gesetzt“, also bis zum Boden zurückgeschnitten, werden. Auf solche wichtigen rechtlichen Hintergründe ging der von Dr. Sabine Wamser, Leiterin des Fachdienstes Naturschutz beim Landkreis, ausgearbeitete Vortrag ein.

Charlotte Wenz vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen sprach wiederum über verschiedene Schnittarten und dafür geeignete Maschinen und Geräte. Denn je nach vorhandenen Gehölzen und den örtlichen Gegebenheiten muss eine Hecke unterschiedlich geschnitten werden. Eine fachgerechte Heckenpflege, die das abschnittsweise auf den Stock setzen vorsieht, sei auf lange Sicht – wo es möglich ist – ökologisch und ökonomisch besonders sinnvoll. Denn eine regelmäßige „kleine“ Pflege, also alle zwei bis drei Jahre, sei weniger aufwändig als eine „große“ Pflege in sehr weiten Zeitabständen, da sie dann tendenziell mit größeren Maschinen und mehr Arbeitsaufwand bearbeitet werden müsse. Wenz bezog bei ihrem Vortrag auch die Teilnehmenden mit ein, die beispielsweise berichteten, welche Maschinen und Ausrüstung sie zur Verfügung haben. Zudem zeigte Wenz Möglichkeiten auf, wie das entstehende Schnittgut verwertet und eine Hecke über die eigentliche Pflege hinaus aufgewertet werden kann. Beispielsweise können angelegte Lesesteinhaufen oder gestapelte Holzstämme den Tieren einen zusätzlichen Unterschlupf bieten.

Ein „Heckensparziergang“, bei dem sich die Teilnehmenden praxisnah an zwei Hecken mit dem vermittelten Wissen auseinandergesetzt haben, war ebenfalls Teil der Veranstaltung. Fachliteratur ergänzte das Informationsangebot der Veranstaltung. Im kommenden Jahr plant der Landschaftspflegeverband Marburg-Biedenkopf e.V. eine weitere Info-Veranstaltung zu dem Thema.

Für Rückfragen ist der Landschaftspflegeverband per E-Mail an infolpv-mr-bidde oder telefonisch unter 06421 405-6228 erreichbar.

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