Marburg-Biedenkopf – Stillen ist eine persönliche Entscheidung, die jede Mutter selbst treffen darf und soll, unabhängig von Einflüssen aus der Werbung: Diese Botschaft war Kern der diesjährigen Weltstillwoche unter dem Motto „Du entscheidest. Nicht die Werbung“. Auch der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Universitätsstadt Marburg haben sich in diesem Rahmen mit einem vielfältigen Informations- und Beratungsangebot beteiligt, das gut angenommen wurde.
Besonders gefragt waren die Stillvorbereitungskurse sowie die telefonischen Sprechstunden der beiden Stillexpertinnen Christina Rau und Sandra Gerber. Werdende und frischgebackene Eltern nutzten die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen und Informationen aus erster Hand zu erhalten. Themen wie das Stillen in den ersten Lebenstagen, der Umgang mit typischen Anfangsschwierigkeiten und die Rolle des Partners oder der Partnerin in der Stillzeit standen im Vordergrund. Aber auch die Frage, wie sich der berufliche Wiedereinstieg auch mit zu stillendem Kind gut gestalten lässt.
Landrat Jens Womelsdorf und Marburgs Stadträtin Kirsten Dinnebier haben im Rahmen der Aktionswoche zudem den neuen Still- und Wickelraum im Gesundheitsamt des Landkreises eröffnet. Er kann zu den Öffnungszeiten des Gesundheitsamtes, montags bis freitags von 8 bis 14 Uhr, genutzt werden. Der Raum mit gemütlichem Sessel und gut ausgestattetem Wickelbereich ist auch ein sichtbares Zeichen dafür, dass Stadt und Landkreis die Nationale Strategie zur Stillförderung unterstützen. Diese verfolgt das Ziel, die Rahmenbedingungen für das Stillen zu verbessern, die Akzeptanz der Öffentlichkeit für das Stillen zu erhöhen und Frauen nach ihrem individuellen Bedarf beim Stillen zu unterstützen.
„Zu meiner Zeit als junger Vater gab es dieses breite Beratungs- und Informationsangebot noch nicht – umso mehr freut es mich, dass Eltern heute die bestmögliche Begleitung erhalten“, betonte der Landrat. Stadträtin Kirsten Dinnebier wies auf die Wichtigkeit der Angebote zum Thema Stillen hin, damit Eltern selbstbestimmt Entscheidungen in Bezug auf Stillen treffen können.
Stillexpertin Christina Rau beschrieb Muttermilch in ihrem Vortrag als wahres „Superfood“, die ein gesundes Aufwachsen der Kinder unterstütze. Dass Stillen weit mehr ist als Ernährung, betonte auch Nina Rinkleff, Kreissprecherin der Hebammen und Vorstandsmitglied im Landesverband der hessischen Hebammen. Stillen stärke unter anderem die Mutter-Kind-Bindung und fördere kurz- wie langfristig die Gesundheit von Mutter und Kind.
Für die Familien, die den neuen Still- und Wickelraum besichtigten, bot sich zudem ein kleines Rahmenprogramm: Mit den essbaren „Energiekugeln“ eines Marburger Cafés konnten sich die Gäste stärken und anschließend eine besondere Erinnerung in Form eines persönlichen Familienfotos erhalten, welches die Fotografin Juliane Fieber an diesem Tag aufnahm. Abgeschlossen wurde die Aktionswoche am Donnertag durch das beliebte „Milchcafé“ des Marburger Geburtshauses – ein von Hebammen begleitetes, offenes Treffen für alle Fragen rund ums Stillen. In vertrauensvoller Atmosphäre haben Eltern hier die Möglichkeit, sich auszutauschen und wertvolle Unterstützung zu erhalten.
Die Angebote zur Weltstillwoche hat die Initiative „Gesundheit fördern – Versorgung stärken“ von Stadt und Landkreis organisiert, in Zusammenarbeit mit den „Frühen Hilfen“, Hebammen sowie freiberuflichen Stillspezialistinnen. Diese Partner sind auch im „Netzwerk Geburt“. Weitere Informationen zum Netzwerk gibt es online auf https://netzwerkgeburt.de/ (Öffnet in einem neuen Tab).
„Die große Resonanz und die durchweg positive Rückmeldung der teilnehmenden Familien zeigen: Die Angebote rund um das Thema Stillen sind nicht nur gefragt, sondern leisten auch einen Beitrag dazu, junge Eltern in einer wichtigen Lebensphase zu stärken“, sind sich Landrat Womelsdorf und Stadträtin Dinnebier einig.