Marburg-Biedenkopf – 16,5 Millionen Euro hat der Kreis in die Sanierung des Oberstufengebäudes an der Alfred-Wegener-Schule in Kirchhain investiert. Nach einer Planungs- und Bauzeit von rund sieben Jahren wurde am vergangenen Freitag das Gebäude nach umfangreicher Kernsanierung und Erweiterung eingeweiht. Beim offiziellen Festakt waren neben Landrat Jens Womelsdorf und dem Ersten Kreisbeigeordneten Peter Neidel unter anderem auch der hessische Kultusminister Armin Schwarz sowie Schulleiter Matthias Bosse vor Ort.
„Ich freue mich sehr, das sanierte und erweiterte Oberstufengebäude heute der Alfred-Wegener-Schule Kirchhain übergeben zu können, damit die Inbetriebnahme erfolgen kann“, so Peter Neidel, der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent des Landkreises Marburg-Biedenkopf. „Insbesondere, weil die AWS als weiterführende Schule eine der wenigen Schulen im Umkreis mit Oberstufe ist, ist die nun endgültige Fertigstellung des Gebäudes umso erfreulicher“, ergänzt Peter Neidel.
„Die Alfred-Wegener-Schule steht für moderne Bildung in allen Schulzweigen. Sie bietet sowohl akademisch orientierten als auch praxisbegabten jungen Menschen optimale Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten. Mit diesem Neubau wird dies unterstützt und ein deutliches Zeichen für eine moderne Bildungszukunft der gesamten Region gesetzt.“, sagte der Hessische Minister für Kultus, Bildung und Chancen, Armin Schwarz.
Das Schulgebäude wurde bis auf den Rohbau komplett entkernt. Dadurch konnten die Schadstoffe, die sich in 50 Jahre alten Baumaterialen befanden, entfernt werden. Außerdem beruht das neue pädagogische Konzept darauf, das Lernumfeld zu verbessern.
Es ist eine Lernlandschaft mit Clusterlösung entstanden. Das bedeutet, dass eine komplette Jahrgangsstufe in einem Cluster zusammengeführt wird. Diese Cluster wiederum sind in Differenzierungsräume unterteilt, um Schülerinnen und Schüler individuell unterstützen zu können. Die offene Struktur wird durch verglaste Räume und den Einsatz von weniger Türen unterstützt. Die Lernlandschaft ist auch dazu da, um in größeren Gruppen zu lernen. Es gibt aber auch Stillräume, um konzentriert und in Ruhe zu arbeiten. Kommunikationsräume sowie Lernräume mit Akustikelementen an den Decken, schalldämmenden Materialien und akustisch abgeschirmten Boxen zum Beispiel für Gruppendiskussionen. Das pädagogische Konzept wurde mit dem Schulträger und einem externen Berater für pädagogische Planung erarbeitet.
„Das Schaffen eines modernen Lernumfelds für die Schülerinnen und Schüler ist eine wichtige Investition in die Zukunft und die Fachkräfteentwicklung“, betonte Landrat Jens Womelsdorf.
Neben der Pädagogik wurde bei der Sanierung auch an die Nachhaltigkeit, die Barrierefreiheit und an das Brandschutzkonzept gedacht und sorgfältig umgesetzt. Bei dem Thema Nachhaltigkeit hat der Kreis alle relevanten Vorgaben seines Klimaschutzaktionsplanes berücksichtigt. Dazu zählen der Einbau einer Regenwasserzisterne, nachhaltige Baumaterialien, die Beleuchtung mit LED-Technik oder auch eine Photovoltaikanalage. Die Gebäudesanierung erfüllt auch die Anforderungen an das aktuelle Gebäude-Energiegesetz. Das Bauvorhaben wurde durch Kreiseigenen Mitteln über 12,74 Millionen Euro finanziert und durch das Kommunalinvestitionsprogramm II der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen mit 3,76 Millionen Euro.