Marburg-Biedenkopf – Der Landkreis Marburg-Biedenkopf als Schulträger stärkt mit Partnern den Sport im Hinterland: In Bad Endbach-Hartenrod entsteht eine neue Sporthalle in der Nähe der Mittelpunktschule. Die Bauarbeiten können nach umfangreichen Planungen und der Sicherung von Fördermitteln nun vollumfänglich beginnen. Die Gesamtkosten liegen bei rund 13 Millionen Euro.
Die neue Sporthalle ist ein Ersatzneubau für die alte, inzwischen abgerissene Sporthalle. Ursprünglich als Vier-Feld-Halle geplant, wurde diese Variante im Jahr 2022 wegen Preissteigerungen und pandemiebedingten Lieferengpässen verworfen. In Abstimmung mit der Gemeinde Bad Endbach, der Schule, den ortsansässigen Vereinen und nicht zuletzt dem Bund als Fördergeldgeber einigten sich alle Beteiligten auf eine Drei-Feld-Sporthalle als Alternative.
An den Gesamtkosten von etwa 13 Millionen Euro beteiligen sich die Gemeinde Bad Endbach mit einer Millionen Euro sowie der Bund mit rund 2,4 Millionen Euro. Die übrigen Kosten trägt der Landkreis. „Dieses Projekt ist ein schönes Beispiel für die interkommunale Zusammenarbeit, auch um wichtige Infrastruktur im Ländlichen Raum zu sichern“, betont der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Peter Neidel.
„Ich freue mich sehr, dass die Arbeiten voranschreiten. Die neue Sporthalle wird eine Bereicherung für die Gemeinde, für die Vereine und für die Schule sein“, sagt Bad Endbachs Bürgermeisterin Erika Weber.
Bei den Materialien setzt der Kreis in Abstimmung mit dem Architekten auf natürliche Materialien wie Holz, insbesondere bei der Fassade. Das trägt nicht nur zu einem modernen und positiven Erscheinungsbild der Halle bei, sondern stärkt auch die Nachhaltigkeit. Die Fassade wird dabei so konstruiert, dass eine Luftschicht zwischen der Fassade und der Dämmung entsteht. Diese Luftschicht ermöglicht eine Belüftung, die Feuchtigkeit ableitet und so die Langlebigkeit der Fassade erhöht.
Bis auf eine Wand aus Stahlbeton setzt der Kreis in Abstimmung mit dem Architekten bei den übrigen Wänden auf eine Holzrahmenbauweise. Diese werden als Module vorgefertigt und vor Ort montiert. Der Vorteil ist dabei der hohe Vorfertigungsgrad, der eine schnellere Bauzeit ermöglicht, da die Bauteile bereits werkseitig geprüft werden und somit bereits vor Auslieferung eine Qualitätssicherung der Bauteile erfolgt. Die Holzwände in der Halle selbst werden so gebaut, dass sie bei einem Ballwurf nicht beschädigt werden können. Neben WC-Anlagen, Duschräumen und Umkleideräumen soll es auch einen Seminarraum mit Küchenzeile sowie einen Kraftraum geben. Auch an die Barrierefreiheit bei den Zugängen wird gedacht. Fenster und Oberlichter sorgen für eine Belichtung mit Tageslicht.
Wärmepumpen sollen die Halle mit Wärme beheizen, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach für die Stromerzeugung ist ebenfalls geplant. Zudem ist für die Toilettenanlagen eine Zisterne vorgesehen, die Regenwasser speichert und für die Toilettenspülung nutzt.
Die Bauarbeiten sollen nach derzeitigem Stand Ende 2026 abgeschlossen sein. Bei Veranstaltungen wird die Halle, bei entsprechender Genehmigung, voraussichtlich für bis zu 1.000 Personen nutzbar sein. „Auch wenn zunächst Abstriche gemacht werden mussten und umfangreiche Planungen nötig waren – sobald das Bauprojekt fertiggestellt ist, finden wir hier eine großartige neue Halle vor“, freut sich Neidel.