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Pressemitteilung 383/2023

09.11.2023

Kreis setzt Zeichen gegen Antisemitismus – Nationalflagge Israels weht vor dem Kreishaus

Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in Israel und im Gedenken an die Opfer der November-Pogrome vor 85 Jahren hat auch der Landkreis Marburg-Biedenkopf Flaggen vor seinen Gebäuden aufgezogen. Dabei wurde auch zusätzlich vor dem Marburger Landratsamt die Nationalflagge Israels gehisst.

Marburg-Biedenkopf – Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in Israel und im Gedenken an die Opfer der November-Pogrome vor 85 Jahren hat auch der Landkreis Marburg-Biedenkopf Flaggen vor seinen Gebäuden aufgezogen. Dabei wurde auch zusätzlich vor dem Marburger Landratsamt die Nationalflagge Israels gehisst.

„Wir gedenken der Opfer der Novemberpogrome, bei dem Nazis in der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 zahlreiche Menschen jüdischen Glaubens ermordeten. Zuvor zerstörten die Nazis mehrere tausend jüdische Geschäfte, brannten Synagogen nieder und verwüsteten Wohnungen“, betonte Landrat Jens Womelsdorf.

Auch in den Städten und Dörfern des Landkreises Marburg-Biedenkopf gab es einmal über 20 Synagogen, von denen die meisten um den 9. November 1938 von den Nazis verwüstet oder in Brand gesteckt, Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens angegriffen oder verhaftet wurden. Deutschlandweit starben über tausend Menschen durch die auf sie ausgeübte Gewalt rund um den 9. November, 30.000 wurden verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt.

„Wir nehmen heute fassungslos wahr, dass erneut Menschen jüdischen Glaubens angefeindet werden. Sich Antisemitismus offen auf unseren Straßen entlädt. Egal von welcher Seite. Aber wir dulden dies nicht. Nie wieder“, erklärte der Landrat, der am Vorband des 9. November auch an einer Gedenkfeier in der ehemaligen Synagoge in Weimar-Roth teilgenommen hatte.

„Mir ist zunächst gleich, ob Antisemitinnen und Antisemiten deutsche Wurzeln oder einen Migrationshintergrund haben. Vielmehr ist jetzt wichtig, dass wir ihnen klar machen, dass wir dieses Gedankengut nicht dulden. Dass wir ihnen jetzt keinen Raum für ihre krude Weltsicht geben, dass wir jetzt jüdisches Leben und jüdische Kultur schützen. Und sei es allein mit unserem Wort. Es wäre das Mindeste das wir tun können. Auf der Straße, an der Kasse im Supermarkt, in der Kneipe, im Gespräch auf der Arbeit oder mit den Nachbarn, in der Uni, in der Schule. Überall“, unterstrich der Landrat.

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