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Pressemitteilung 119/2023

27.04.2023

Rufbusse in neuem Design unterwegs – Landkreis setzt neue Akzente für die Wiedererkennung und stellt sein Rufbus-Angebot vor

Der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow (re.) und Udo Diehl (ALV Oberhessen) präsentieren das neue Rufbus-Design. Die Fahrzeuge sind für Fahrgäste nun noch deutlicher als Rufbus zu erkennen.

Marburg-Biedenkopf – Der Landkreis Marburg-Biedenkopf setzt beim Aussehen seiner Rufbusse neue Akzente: Diese sind in neuem Design unterwegs, damit die Fahrzeuge noch besser als Rufbusse erkennbar sind. In diesem Zusammenhang stellt der Kreis auch sein entsprechendes Angebot mit Rufbussen noch einmal vor. 

Durch neue Aufkleber werden die Fahrzeuge gerade bei Dunkelheit nun noch besser zu erkennen sein. Die ersten Fahrzeuge sind bereits umgestaltet, das neue Design wird nun schrittweise auf alle Fahrzeuge ausgeweitet. Eine einheitliche Dienstkleidung der Fahrerinnen und Fahrer sorgt für ein einheitliches und professionelles Auftreten.


Rufbusse als wichtiger Baustein für den Nahverkehr in der Fläche

„Neben dem Linienverkehr mit Bussen, die nach festgelegten Plänen fahren, ist der Rufbus ein weiterer Baustein des Landkreises für ein kreisweites Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. Im Gegensatz zum klassischen Bus-Linienverkehr wird der Rufbus üblicherweise auf Strecken mit geringer Nachfrage sowie in sogenannten Schwachlastzeiten eingesetzt, also wenn weniger Fahrgäste unterwegs sind. Das ist meist in den Abendstunden sowie samstags und sonntags der Fall. 

Das Rufbus-Angebot ist dabei bedarfsorientiert und niedrigschwellig – die Fahrzeuge fahren schon dann, wenn mindestens eine Person diese Fahrt zuvor angefordert hat. Das Verkehrsunternehmen „ALV Oberhessen“ erbringt die entsprechenden Rufbus-Leistungen im Auftrag des Landkreises zuverlässig. Dazu gehört die zentrale Entgegennahme und Koordination der Fahrtwünsche über eine Hotline, die Unterhaltung und Bereitstellung der Fahrzeuge sowie die Fahrten mit dem Rufbus an sich. Regelmäßige Nutzerinnen und Nutzer schätzen die Flexibilität und Verlässlichkeit des Angebotes.


Neues Rufbus-Projekt in Lahntal beginnt vielversprechend
 

Seit vergangenem Dezember verbessert der Rhein-Main-Verkehrsbund (RMV) Marburg-Biedenkopf das ÖPNV-Angebot im oberen Lahntal. Damit bestehen direkte Verbindungen mit dem Rufbus zur Oberen Lahntalbahn und auch nach Buchenau und Caldern, beispielweise für Ausflüge beziehungsweise Einkaufsmöglichkeiten. Dieses Angebot soll mindestens vier Jahre bestehen, so dass hier ausreichend Planungssicherheit für die Fahrgäste gegeben ist. Die Fahrgastzahlen der ersten Monate waren auch durchaus verheißungsvoll.

Bereits jetzt ist der ÖPNV im gesamten Landkreis Marburg-Biedenkopf montags bis sonntags nutzbar. Über die Homepage www.rmv-marburg-biedenkopf.de (Öffnet in einem neuen Tab) oder die kostenlose App „RMVgo“ ist mit wenigen Eingaben eine individuelle Verbindungsauskunft möglich.


Rufbusse online oder telefonisch buchbar

Der Rufbus lässt sich telefonisch unter 06421 405-1717 oder per Onlinebuchung unter https://ansat.alv-oberhessen.de/AnsatPortalAuskunft/ (Öffnet in einem neuen Tab) bestellen. Die Annahme von Fahrten erfolgt täglich von 8 bis 22 Uhr. Fahrtwünsche müssen bis mindestens 60 Minuten vor Abfahrt angemeldet werden. Und Fahrten am Folgetag bis 9 Uhr müssen am Vortag bis 20 Uhr bestellt werden.


Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow betont Bedeutung der Rufbusse

„Die Stärkung des Rufbusses ist ein konsequentes Bekenntnis zum Linienverkehr, wenn auch in Form des bedarfsorientierten Verkehrs“, betont der Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernent Marian Zachow. Dabei setzt der Kreis auf ein „traditionelles“ Rufbusangebot, also angebunden an Fahrpläne und feste Fahrtzeiten. Das Gegenteil dazu ist das sogenannte On-Demand-System, das ebenfalls vielerorts erprobt wird und in denen Shuttlebusse unabhängig von Fahrplänen und festen Zeiten nach digitaler Buchung fahren. Dieses System sei zwar spannend, jedoch deutlich teurer und eine dauerhafte Finanzierung nach Auslaufen der derzeitigen Projektförderungen damit völlig unklar, betont Zachow.

Aber nicht nur aus Kostengründen, sondern vor allem wegen der selbst im ländlichen Raum steigenden Fahrgastzahlen hat er Bedenken gegen ein solches „On-Demand“-System. Denn bei diesem System seien die Kapazitäten bei völlig verschiedenen Fahrtwünschen der Gäste natürlich deutlich schneller erschöpft. Ein solches System sei daher eher nur für stagnierende oder fallende Fahrgastzahlen gedacht. „Das Ziel ist aber gerade, auf dem Land mehr Menschen für den ÖPNV zu gewinnen. Und deswegen plädiere ich für eine Stärkung der klassischen Linienverkehre beziehungsweise des Rufbusses“, so Zachow. Hier zeige sich der Vorteil des „klassischen“ Rufbusses beziehungsweise der Anruf-Sammel-Taxis. „Es ist nicht nur deutlich kosteneffizienter. Bei hoher Nachfrage fällt es leicht, Rufbus-Linien ganz oder teilweise in normale Bus-Linien zu verwandeln“, so Zachow. Das sei bei „On-Demand“ schwerer. Zachow hat sich bereits für Anruf-Sammeltaxis beziehungsweise Rufbusse in einem Artikel in der Fachzeitschrift „Der Nahverkehr“ unter dem Titel „Wird On-Demand der A380 des ÖPNV?“ stark gemacht. Der Artikel ist über die Seite des RMV Marburg-Biedenkopf unter https://www.rmv.de/c/de/start/marburg-biedenkopf (Öffnet in einem neuen Tab) nachlesbar.

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