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Pressemitteilung 072/2023

07.03.2023

Kreis bietet Rahmen für Benefizveranstaltung für Sinti und Roma – Wissenschaftler Professor Dr. Wilhelm Solms spricht über Ursachen von Antiziganismus

Marburg-Biedenkopf – Der Landkreis Marburg-Biedenkopf bietet am Mittwoch, 22. März 2023, ab 19 Uhr den Rahmen für eine Benefizveranstaltung im Marburger Landratsamt. Die Spenden fließen in ein Stipendium für ein Kind einer Sinti- oder Roma-Familie aus dem Kreis. Zu Gast ist unter anderem Professor Dr. Wilhem Solms, der an dem Abend einen Vortrag zum Thema „Über den Antiziganismus und seine Ursache“ hält. Die Teilnahme ist kostenlos. 

Das Stipendium der Hildegard Lagrenne Stiftung soll die Preisträgerin oder den Preisträger auf ihrem oder seinem Bildungsweg unterstützen und damit ein Zeichen gegen die alltäglichen Diskriminierungen, die junge Angehörige dieser deutschen Minderheit immer noch erfahren, setzen. 

Professor Dr. Solms war 1998 Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der „Gesellschaft für Antiziganismusforschung“ mit Sitz in Marburg und ist immer noch Stellvertretender Vorsitzender. Der emeritierte Marburger Germanistik-Professor ist zudem Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, ausgezeichnet für seinen ehrenamtlichen Einsatz zur Erforschung von Vorurteilen gegenüber Sinti und Roma. Auf der Website www.demokratie-leben.de (Öffnet in einem neuen Tab) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird der Begriff Antiziganismus erläutert. Antiziganismus ist demnach eine spezifische Form des Rassismus und eine historisch entstandene Konstruktion, die sich gegen Gruppen richtet, die als sogenannte Zigeuner wahrgenommen werden und stigmatisiert werden. 

Das Sinti-Duo Sunny Franz (Violine) und Sascha Reinhardt (Gitarre) umrahmt Solms Vortrag musikalisch. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Austausch.

Spenden sind bereits jetzt schon über folgendes Spendenkonto möglich:
Hildegard Lagrenne Stiftung, Weberbank, IBAN: DE09 1012 0100 1004 0778 02, BIC: WELADED1WBB
Stichwort: Stipendium Marburg-Biedenkopf.

Spenden sind natürlich auch am Abend selbst möglich. Auf Wunsch werden Spendenbescheide von der Stiftung ausgestellt.

Eine vorherige Anmeldung für die Teilnahme an der Veranstaltung ist erwünscht. Anmeldungen sind per E-Mail an einladungmarburg-biedenkopfde möglich.

Hintergrund zum Stipendium:

Das Stipendium kann sowohl Schülerinnen und Schülern als auch Studierenden verliehen werden. Sind die Schülerinnen und Schüler jünger als 16 Jahre, wird es zwei jungen Menschen verliehen, die jeweils 150 Euro pro Monat erhalten. Die Person wählt dann eine Lehrperson an der Schule oder Universität, die ihn während des Stipendiums mehrfach trifft und betreut. 

In Marburg-Biedenkopf wird der Stipendiat oder die Stipendiatin von einer dreiköpfigen Jury ausgewählt. Die Jury setzt sich aus dem ehemaligen Marburger Oberbürgermeister Egon Vaupel als Vertreter der Stadt, dem Vorsitzenden des hessischen Landesverbands der Deutschen Sinti und Roma, Adam Strauß, sowie dem Marburger Historiker Dr. Udo Engbring-Romang, als Vertreter der Hildegard Lagrenne Stiftung, zusammen. 

Alle zwei Jahre soll es am 23. März – dem Gedenktag an die Deportation der Marburger Sinti in das Vernichtungslager Auschwitz – einem Kind einer bedürftigen Sinti-oder Roma-Familie aus Marburg-Biedenkopf für die Dauer von zwei Jahren verliehen werden.

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