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Pressemitteilung 526/2022

02.09.2022

Sichere Radrouten zur Schule im neuen „Schülerradroutennetz“ für den Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Stadt Marburg

Testen den neuen Schulradroutenplaner: Sebastian Grimm vom Fachdienst Kreisentwicklung des Landkreises Marburg-Biedenkopf, Thorsten Lerch vom Schülerradroutenbeirat, Marburgs Stadträtin Kirsten Dinnebier, Landrat Jens Womelsdorf, Felix Rensch-Opelt, Projektleiter der ivm GmbH, und Richard Bencik-Rezmann vom Fachdienst Kreisentwicklung (v.l.).

Marburg-Biedenkopf – Die Bedienung ist denkbar einfach: Schule auswählen, Startadresse eingeben und Route berechnen lassen. So einfach zu handhaben ist der „Schülerradroutenplaner“ für den Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Universitätsstadt Marburg. Jens Womelsdorf, Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf, die Marburger Stadträtin und Bildungsdezernentin Kirsten Dinnebier sowie Felix Rensch-Opelt, Projektleiter der ivm GmbH, haben den Planer offiziell unter www.schuelerradrouten.de (Öffnet in einem neuen Tab) freigeschaltet. 

Wer den Schulweg auf zwei Rädern zurücklegt, tut etwas für seine Gesundheit, stärkt die Aufmerksamkeit für den Schultag und agiert umweltbewusst. „Damit Schülerinnen und Schüler auch voller Vertrauen und sicher auf ihre Fahrräder steigen, haben wir für den Landkreis Marburg-Biedenkopf nun ein Schülerradroutennetz erarbeitet“, erklärt Jens Womelsdorf, Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Der Radroutenplaner sei ein weiterer wichtiger Schritt, um den Radverkehr im Landkreis – auch für junge Menschen – zu stärken und zur Verkehrswende beizutragen. 

„Mobilitätswende bedeutet auch, die Jüngsten für nachhaltige Mobilität zu begeistern und auch dafür zu sorgen, dass Mobilität sicher ist: das gilt für den Schulweg genauso wie für die (sichere) Abstellung der Räder an den Schulen. Wir haben uns deswegen entschlossen, künftig dort, wo es möglich und sinnvoll ist, auch in ansprechende(re), sichere und attraktive Fahrradabstellanlagen an den Schulen zu sorgen. Außerdem sind wir in enger Abstimmung mit dem RMV, um auch möglichst viele multimodale Haltestellen zu schaffen, die sich ebenfalls durch gute Abstellmöglichkeiten auszeichnen“, betont Marian Zachow, Erster Kreisbeigeordneter und Schuldezernent des Landkreises Marburg-Biedenkopf. 

Der „Schülerradroutenplaner“ ist ein Projekt der ivm (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain), das im Rahmen des Fachzentrums Schulisches Mobilitätsmanagement des Landes Hessen gefördert wird. 583 weiterführende Schulen in Hessen sind bereits an das Schülerradroutennetz angeschlossen, das mittlerweile eine Gesamtlänge von rund 7.800 Kilometern aufweist. 

Gemeinsam mit den Schulen im Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Stadt Marburg wurden mit Unterstützung des beauftragten Fachbüro SWECO für alle Standorte der 28 weiterführenden Schulen mit mehr als 16.000 Schülerinnen und Schülern Schülerradrouten erarbeitet. An zwei dieser Schulen gab es dazu auch vertiefte Projekttage mit den Schülerinnen und Schülern. „Wir haben diejenigen eingebunden, die die Wege und den freigeschalteten Routenplaner nutzen sollen,“ so Stadträtin Kirsten Dinnebier, „gerade in der Stadt Marburg und dem Landkreis war es dabei nicht immer einfach, passende Routen zu finden – umso wichtiger war es, dass wir eine breite Akteur*innen-Beteiligung durchgeführt haben.“ 

Die erarbeiteten Routenvorschläge waren in sogenannten Schülerradroutenbeiräten mit Vertreter*innen von Schulen, Politik, Verwaltung und Polizei abgestimmt worden und wurden anschließend durch die ivm als koordinierende Stelle im Schülerradroutenplaner Hessen veröffentlicht. „Dieses Verfahren zur Erstellung von Schülerradroutennetzen ist in nunmehr 13 Landkreisen und allen kreisfreien Städten in Hessen bereits erfolgreich umgesetzt worden. Wir schaffen damit eine gute Grundlage für mehr Vertrauen in das Fahrrad als Verkehrsmittel zur Schule – auch auf Elternseite!“, erklärt Felix Rensch-Opelt, Projektleiter bei der ivm. 

„Mit dem Projekt im Landkreis Marburg-Biedenkopf haben wir zudem einen weiteren Meilenstein hin zu einem hessenweiten Schülerradroutennetz erreicht“, so Felix Rensch-Opelt.

Das Schülerradroutennetz ist dabei ein wichtiger Baustein, Schülerinnen und Schüler an das Radfahren zur Schule heranzuführen. Mit dem Rad können Kinder und Jugendliche auch eigenständig mobil sein.

Das fertige „Schülerradroutennetz“ umfasst den gesamten Landkreis, immer mit einem Fünf-Kilometerradius um die jeweilige Schule. Die Darstellung im Schülerradroutenplaner beinhaltet neben den geeigneten Radrouten auch so genannte Aufmerksamkeitspunkte, die auf Verkehrssituationen, die eine besondere Aufmerksamkeit erfordern, hinweisen. Diese sind wichtig, da die Schülerradrouten im Bestandsnetz der Kommunen ausgewiesen sind.

Zudem liegen für die angeschlossenen Schulen nun Steckbriefe zum Radverkehr vor, u.a. mit Hinweisen zum Zustand und möglicher Weiterentwicklung der Fahrradabstellanlagen. 

Für Schulen und auch Kommunen birgt die Projektteilnahme großes Potenzial: In den Beiräten fanden Akteur*innen aus Verkehrs- und Schulwelt zusammen und bauen nachhaltige Kommunikationswege auf, die später für weitere Projekte zum Thema Schule und Mobilität genutzt werden können. „Beteiligte Kommunen erhalten „ganz nebenbei“ wertvolle Hinweise zur Verbesserung ihrer Fahrradinfrastruktur, die wir seitens des Kreises den Kommunen gerne zur Verfügung stellen aber auch bei der Evaluierung des Radverkehrs-Entwicklungs-Plans und Variantenprüfungen bei Radwegeplanungen berücksichtigen werden“ ergänzt Landrat Womelsdorf. „Das Vorhaben unterstützt die Förderung des Radverkehrs und unser Bemühen um sichere Schulwege und ist eine gute Ergänzung des Radverkehrskonzeptes im Landkreis Marburg-Biedenkopf.“

Die Erarbeitung von Schülerradroutennetzen ist ein zentrales Element des Beratungsprogramms „Besser zur Schule“. Angeboten wird dieses kostenlose Programm vom Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement, das das Land Hessen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) 2018 ins Leben gerufen hat, um eine eigenständige und sichere Mobilität von Schülerinnen und Schülern zu fördern. Das Fachzentrum – angelegt bei der ivm (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain) – unterstützt hessische Schulen, Schulträger und Kommunen dabei, Maßnahmen zum Schulischen Mobilitätsmanagement umzusetzen.

 

Über das Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement www.besserzurschule.de (Öffnet in einem neuen Tab) und  die ivm – www.ivm-rheinmain.de (Öffnet in einem neuen Tab)

Die ivm hat die Aufgabe, Maßnahmen für ein integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement in der Region Frankfurt RheinMain zu entwickeln. Zusammen mit ihren Gesellschaftern – den Städten und den Landkreisen der Region Frankfurt RheinMain, den Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz sowie dem Rhein-Main-Verkehrsverbund – setzt sie diese gemeinsam um.

Das Land Hessen hat im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) das „Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement“ bei der ivm eingerichtet. Das Fachzentrum bietet Bausteine zur Beratung, Qualifizierung und Umsetzung im Bereich Schulisches Mobilitätsmanagement an. Alle Angebote des Fachzentrums können unter www.besserzurschule.de (Öffnet in einem neuen Tab) abgerufen werden.

Hinweis zum Schülerradroutenplaner – www.schuelerradrouten.de (Öffnet in einem neuen Tab)

Der Schülerradroutenplaner ist eine online-Plattform, mit der Schülerinnen und Schüler einen passenden Weg mit dem Fahrrad zur Schule finden können. Auf einem eigens für weiterführende Schulen erarbeiteten und qualitätsgesicherten Schülerradroutennetz können Schülerinnen und Schüler am Rechner oder per App eine sichere Route ermitteln. Aktuell liegt ein solches Schülerradroutennetz für 13 Landkreise und alle fünf kreisfreien Städte mit insgesamt 583 weiterführende Schulen in Hessen vor.

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