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Pressemitteilung 155/2022

11.03.2022

Aufbau der Notunterkünfte läuft auf Hochtouren – Mehr als 500 Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes schaffen Platz für 1.000 geflüchtete Menschen

Kreisbrandinspektor Lars Schäfer (rechts) erläutert dem Ersten Kreisbeigeordneten Marian Zachow (Mitte) und dem Oberbürgermeister der Universitätsstadt Marburg, Dr. Thomas Spies, das Vorgehen bei der Errichtung der Notunterkunft in der Großsporthalle am Georg-Gaßmann-Stadion.

Marburg-Biedenkopf – Mit Hochdruck arbeiten Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes im Landkreis Marburg-Biedenkopf am Aufbau von Notunterkünften für Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind. Am Freitagmorgen begannen zeitgleich an den drei geplanten Standorten die Aufbauarbeiten. Hintergrund ist ein Einsatzbefehl des Landes Hessen, wonach der Landkreis Marburg-Biedenkopf bis Samstag Notunterkünfte für bis zu 1.000 Menschen schaffen muss.

Die Hinterlandhalle in Dautphetal, die Großsporthalle am Marburger Georg-Gaßmann-Stadion und die Sporthalle in Cölbe sollen den geflüchteten Menschen vorübergehend Obdach bieten. Mehr als 500 ehrenamtliche Einsatzkräfte aus dem ganzen Landkreis packen am Freitag und Samstag an, um den Auftrag des Landes zu erfüllen. Eingebunden sind die Katastrophenschutz-Löschzüge der Kommunen, das Technische Hilfswerk (THW) aus Marburg und Biedenkopf, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit den beiden Sanitäts- und Betreuungszügen, die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) sowie die Technische Einsatzleitung und der Katastrophenschutz-Stab des Kreises.

In den Hallen werden Zelte und Abtrennungen aufgebaut, um den Geflüchteten Rückzugsmöglichkeiten und ein Mindestmaß an Privatsphäre bieten zu können. Vom Abfalleimer bis zur Zahnbürste: Betten, Tische, Stühle, Decken, Kissen, Kinderstühle, Handtücher und vieles mehr mussten zudem organisiert, transportiert und verteilt werden. Dreh- und Angelpunkt dabei war das Katastrophenschutz-Zentralleger des Kreises, in dem das meiste Material einsatzbereit gelagert ist.

Zusätzlich zu den vorhandenen sanitären Einrichtungen in den Hallen hat der Kreis zusätzlich Dusch- und Toilettencontainer organisiert, um die entstehenden Bedarfe zu decken. Um die Situation in den Hallen zu entzerren, hat der Kreis zudem Zelte aufbauen lassen, um Verpflegungs- und Aufenthaltsbereich zu schaffen.

„Das ist eine riesige organisatorische Leistung, all dies an drei Standorten gleichzeitig zu koordinieren. Der Vergleich mit einem Schweizer Uhrwerk ist hier angebracht, denn große und kleine Räder greifen reibungslos ineinander. Auf diese engagierten Einsatzkräfte können wir sehr stolz sein“, stellte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow fest, der sich gemeinsam mit dem Gießener Regierungspräsidenten Dr. Christoph Ullrich am Freitagmorgen ein Bild von den Aufbauarbeiten an der Hinterlandhalle machte.

„Mein Dank gilt all den Helferinnen und Helfern, sei es ehrenamtlich oder hauptamtlich, die sich momentan selbstlos engagieren, um diese humanitäre Katastrophe zu lindern. Mit ihrem Einsatz tragen sie maßgeblich dazu bei, den geflüchteten Menschen aus der Ukraine ein Dach über dem Kopf anzubieten, wo sie in der nächsten Zeit versorgt werden und durchatmen können“, erklärte der Regierungspräsident in Dautphetal.

Bei einem Ortstermin an der Notunterkunft in Marburg machten sich Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow ein Bild vom Fortschritt der Arbeiten. Zachow dankte dem Oberbürgermeister für die schnelle und unbürokratische Zusammenarbeit. „Die Universitätsstadt hat hier in vergangenen zwei Wochen bereits mit ihren Hilfsangeboten tolle Arbeit geleistet und vieles Gutes getan. Jetzt müssen wir gemeinsam die weiteren Hilfsmaßnahmen auf den Weg bringen“, sagte Zachow. Oberbürgermeister Dr. Spies machte auf das Engagement ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer sowie Initiativen in der Stadt aufmerksam. „Die engagierten Menschen sind eine wichtige Säule der Hilfe und ein Zeichen gelebter Solidarität“, so Dr. Spies. Es werde deutlich, was geleistet werden könne, wenn verschiedene gesellschaftliche Akteure gemeinsam aktiv werden.

Während der Landkreis mit Einsatzkräften des Katastrophenschutzes die Notunterkünfte vorbereitet und aufbaut, wird deren Belegung und Leitung von Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen (EAEH) übernommen. Vorgabe des Landes ist es zudem, Aufgaben wie Verpflegung, Betreuung und die sanitätsdienstliche Betreuung für die Hilfe suchenden Menschen möglichst schnell an externe Dienstleister zu übertragen. In den ersten Stunden stehen hierfür ehrenamtliche Einsatzkräfte des DRK zur Verfügung.

„Wichtig ist die Feststellung, dass es sich hierbei um Notunterkünfte handelt, in denen die geflüchteten Menschen vorübergehend untergerbacht werden. Es geht nicht um eine dauerhafte oder längerfristige Unterbringung. Ziel ist es, den Menschen Ruhe, ein Dach über dem Kopf, einen warmen und trockenen Platz zum Schlafen, Verpflegung sowie Wasch- und Sanitäreinrichtungen zu bieten“, erläutere Kreisbrandinspektor Lars Schäfer.

Hintergrund des Einsatzbefehls ist der anhaltende Zustrom von Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten. Durch die Notunterkünfte, die jetzt unter anderem im Kreis Marburg-Biedenkopf eingerichtet werden, soll die Aufnahmekapazität der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen kurzfristig erweitert werden. Die Notunterkünfte sollen für die Geflüchteten eine vorübergehende Zwischenstation für wenige Tage sein. Von dort soll dann eine feste Unterbringung erfolgen.

Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich (rechts) und der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow (Mitte) informierten sich am Freitagvormittag in der Hinterlandhalle in Dautphetal über den Stand der Aufbauarbeiten beim Abschnittsleiter des Katastrophenschutzes Timo Simmer (links).
Das Material wurde direkt aus dem Katastrophenschutz-Zentralleger des Kreises angeliefert. Mehr als 500 ehrenamtliche Einsatzkräfte aus dem ganzen Landkreis packen am Freitag und Samstag an, um den Auftrag des Landes zu erfüllen.
In den Hallen werden Zelte und Abtrennungen aufgebaut, um den Geflüchteten Rückzugsmöglichkeiten und ein Mindestmaß an Privatsphäre bieten zu können.
In den Hallen werden Zelte und Abtrennungen aufgebaut, um den Geflüchteten Rückzugsmöglichkeiten und ein Mindestmaß an Privatsphäre bieten zu können.

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