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Pressemitteilung 385/2022

26.06.2022

Feuerwehrleute beweisen wieder Teamgeist, Schnelligkeit und Fachwissen – Nach zweijähriger Corona-Pause: 18 Mannschaften bei Feuerwehrleistungsübungen in Kirchhain am Start

Sie holten die Pokale: Die Feuerwehr-Teams aus Beltershausen (Platz 1), Stausebach (Platz 2) und Cappel (Platz 3) bei der Siegerehrung.

Marburg-Biedenkopf – Nach zweijähriger Corona-Pause sind die Feuerwehren wieder zum Leistungsvergleich angetreten: Auf dem Kirchhainer Festplatz fanden am Samstag die Feuerwehrleistungsübungen des Landkreises Marburg-Biedenkopf statt. 18 Feuerwehr-Teams traten bei diesem Wettkampf an. Die Mannschaft aus Ebsdorfergrund-Beltershausen sicherte sich den 1. Platz, gefolgt von den Brandschützern aus Kirchhain-Stausebach auf Platz 2. Beide qualifizierten sich damit für den Bezirksentscheid, der im Juli in Kirchhain stattfindet und vom Regierungspräsidium (RP) Gießen ausgetragen wird. 

Rote Autos, lange Leitern und Schläuche, an deren einem Ende das Wasser rein- und am anderen Ende wieder rauskommt – so stellt sich mancher Laie die Arbeit der Feuerwehr vor. Dass weit mehr dahinter steckt, haben deren Akteure am Samstag bei den Feuerwehrleistungsübungen bewiesen. Teamgeist, Schnelligkeit, das sichere Beherrschen der modernen Technik und Ausstattung sowie fundiertes Fachwissen sind die Basis für die professionelle Arbeit der Feuerwehren – im Einsatz und bei Wettkämpfen. Diese Fähigkeiten haben die Feuerwehrleute unter Beweis gestellt. 

Die Feuerwehrleistungsübungen sind eine Darstellung von theoretischem und praktisch-angewendetem Feuerwehrwissen, gefordert in zwei Abschnitten: Den ersten Abschnitt bildet die Prüfung von theoretischen Inhalten mittels Fragebogen. Im Anschluss wird durch jede Gruppe (9 Personen) oder Staffel (6 Personen) eine praktische Übung absolviert, bei der die Elemente Personenrettung, Überwinden von Hindernissen, Löschen und Geschicklichkeit gefordert sind. 

„Die Leistung des ganzen Teams im Umgang mit den feuerwehrtechnischen Geräten sowie die richtige Lösung der gestellten Aufgaben geben bei diesem Wettkampf den Ausschlag für die Platzierung der Gruppen. Es geht also nicht nur allein um Sekunden und Punkte. Das macht deutlich, dass Feuerwehrleute echte Teamplayer sein müssen“, erläuterte Kreisbrandinspektor Lars Schäfer die Arbeit der Feuerwehren. Er freute sich darüber, dass die Feuerwehren trotz der corona-bedingten Zwangspausen in den zurückliegenden zwei Jahren einen hohen Leistungsstand halten konnten. 

„Dieser Wettkampf ist eine beeindruckende Leistungsschau der ehrenamtliche Einsatzkräfte in Marburg-Biedenkopf. Er macht deutlich, dass Feuerwehr professionelle Team-Arbeit auf hohem Niveau ist. Ich bin stolz darauf, dass wir uns hier im Landkreis auf schlagkräftige und leistungsfähige Feuerwehren verlassen können“, betonte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. Es sei ein tolles Bild, wenn die Einsatzkräfte unter Zeitdruck wie gut eingestellte Schweizer Uhrwerke funktionieren. „Die Freiwilligen Feuerwehren sind das Rückgrat der Gefahrenabwehr und die Einsatzkräfte beherrschen ihr Handwerk. Daran hat auch die Corona-Pandemie nichts geändert“, stellte Zachow anerkennend fest. Der Kirchhainer Wehr dankte er für die erneute Ausrichtung des Wettkampfs. 

Bestandteil des Wettbewerbs sind eine praktische Übung und ein theoretischer Leistungsteil, bei dem mit einem Fragebogen feuerwehrspezifisches Wissen zu Themen wie Brennen und Löschen, tragbare Leitern, Schlauchkunde, Feuerlöscher, Unfallverhütung oder Einsatzlehre überprüft wird: 15 Fachfragen müssen innerhalb von zehn Minuten beantwortet werden. 

Beim praktischen Übungsteil stellen sich die teilnehmenden Teams einem realistischen Übungsszenario: Angenommen wird ein Brand in einem Wohnhaus. Eine Person wird in dem Gebäude vermisst, das Feuer droht auf andere Gebäudeteile überzugreifen. 

Die Einsatzkräfte in Löschgruppen und Staffeln sind in Trupps mit genau definierten Aufgaben aufgeteilt. So muss zum Beispiel ein Trupp unter Atemschutz die Menschenrettung und Brandbekämpfung im Innenangriff übernehmen. Ein zweiter Trupp geht über tragbare Leitern vor und verhindert ein Übergreifen des Feuers. „Die gestellten Aufgaben kommen einem realistischen Einsatzgeschehen sehr nahe und decken fast alle Herausforderungen ab, die uns bei einem Wohnungsbrand begegnen können“, so Kreisbrandinspektor Lars Schäfer.

Die Aufgaben der Trupps werden von Schiedsrichtern beurteilt und bewertet. Dabei werden für richtig ausgeführte Maßnahmen Punkte vergeben – maximal 100 Punkte können erreicht werden. Die Schiedsrichter kommen aus anderen Landkreisen. Die Zeitvorgabe für die Löschgruppe beträgt dabei 7,5 Minuten, eine Staffel hat 8,5 Minuten. Die Mannschaften auf Platz 1 und 2 haben sich für den Regionalentscheid des Regierungspräsidiums qualifiziert und haben dort die Chance, ein Ticket für den Landesentscheid zu lösen. 

Die Platzierungen:

Platz Mannschaft Ergebnis (%)
1 Ebsdorfergrund-Beltershausen 99,7
2 Kirchhain-Stausebach 1 96,9
3 Marburg-Cappel 95,6
4 Kirchhain-Himmelsberg 93,9
5 Kirchhain-Stausebach 2 91,4
6 Weimar-Niederwalgern 90,0
7 Kirchhain-Anzefahr 90,0
8 Bad Endbach-Hartenrod 1 89,6
9 Kirchhain-Niederwald 89,4
10 Ebsdorfergrund-Rauischholzhausen 88,7
11 Amöneburg-Roßdorf 88,2
12 Kirchhain-Mitte 87,6
13 Bad Endbach-Hartenrod 2 87,3
14 Rauschenberg-Mitte 87,1
15 Rauschenberg-Bracht 86,4
16 Amöneburg-Rüdigheim 85,4
17 Kirchhain-Schönbach 85,1
18 Ebsdorfergrund-Heskem/Mölln 81,7
Teamarbeit und das sichere Beherrschen des Feuerwehr-Handwerks sind auch bei den Wettkämpfen das A und O. Hier eine Mannschaft aus Bad Endbach-Hartenrod auf der Wettkampfbahn.
Schnell wie die Feuerwehr: Im Laufschritt bringen Feuerwehrleute aus Bad Endbach Hartenrod eine Leiter herbei.
Wasser marsch! Nach wenigen Minuten schoss das Wasser aus den Strahlrohren – wie hier bei der Feuerwehr Rauschenberg.

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