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Pressemitteilung 558/2021

22.09.2021

Altes Amtsgericht in Kirchhain findet neue Eigentümer – Denkmalagentur Marburg-Biedenkopf leistet Beitrag zur Rettung des Baudenkmals

Die Beteiligten freuen sich über die Zukunft des Alten Amtsgerichtes in Kirchhain. Das Gebäude soll in den kommenden zwei Jahren vollständig saniert und in Wohn- und Gewerberäume umgewandelt werden.

Marburg-Biedenkopf – Das Alte Amtsgericht in Kirchhain soll in den kommenden zwei Jahren vollständig saniert und in Wohn- und Gewerberäume umgewandelt werden. Den Kontakt hergestellt hatte die Denkmalagentur Marburg-Biedenkopf, die die Arbeiten auch weiter begleiten wird. Der bisherige Eigentümer, die Schoofs Immobilien GmbH aus Frankfurt, hat das historische Gebäude an das Ehepaar Wagner aus Fulda verkauft. 

Die Geschichte des Gebäudes zeige, „welches Potential auch solche Denkmäler haben, die eben nur scheinbar hoffnungslos verloren sind“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. „Das Alte Amtsgericht ist ein sehr schönes Beispiel dafür, was gelingen kann, wenn es einen Kümmerer gibt und alle Akteure an einem Strang ziehen“, so Zachow. 

Der Kümmerer sei in diesem Fall die Denkmalagentur Marburg-Biedenkopf, ganz konkret Carsten Fehr, dem es im Zusammenspiel mit den alten und neuen Eigentümern gelang, nicht nur ein Denkmal zu erhalten, sondern zugleich auch Wohn- und Gewerberäume zu schaffen. 

Schoofs hatte das Gebäude 2009 im Zusammenhang mit der Errichtung des Nahversorgungs- und Gesundheitszentrums Mühltorpassage erworben. „Das Gebäude war bei unserer Übernahme stark baufällig“, berichtet Schoofs-Geschäftsführer Mohamed Younis. „Um einen weiteren Verfall zu verhindern, haben wir rund 100.000 Euro in die Dach- und Fenstersanierung, in Sicherungsmaßnahmen sowie alle Arbeiten investiert, die zum Gebäudebestand beitrugen.“ Es sei allerdings schnell klar geworden, dass eine umfangreiche Sanierung des Gebäudes zur Nutzung für Wohnraum von einem Spezialisten für denkmalgeschützte Gebäude durchgeführt werden müsse. 

Es begann die Suche nach einem geeigneten Käufer und Liebhaber, der sich diesem Schmuckstück professionell annehmen könnte“, erzählt Younis. Dabei geholfen hat die Denkmalagentur Marburg-Biedenkopf. Die neuen Eigentümer, das Ehepaar Wagner aus Fulda, wurden durch ein am Gebäude angebrachtes Plakat der Denkmalagentur auf das Haus aufmerksam. 

„Wir freuen uns sehr, mit den Eheleuten Wagner nun Käufer gefunden zu haben, die seit vielen Jahren ihre Expertise und Leidenschaft in die Sanierung historischer Gebäude stecken. Der Kaufpreis von einem Euro soll dabei Ansporn sein, den Kirchhainerinnen und Kirchhainern schnell und unkompliziert ein Herzstück ihrer Altstadt zurückzugeben und den Bau von zentral gelegenem Wohnraum zu unterstützen“, sagt Younis. 

Dem Verkauf vorangegangen waren neben der Vermittlung des Kontaktes auch Beratungen durch die Denkmalagentur, aber auch der Stadtverwaltung Kirchhain. So konnten dem Gebäude im gemeinsamen Gespräch beispielsweise Parkplätze in der Nähe zugeordnet werden. Außerdem bemühten sich Stadtverwaltung und Agentur gemeinsam um das Aufzeigen von Chancen und Möglichkeiten für Förderprogramme. 

Fragen zum Service der Denkmalagentur beantwortet Carsten Fehr unter der Telefonnummer 06421 405-1663 und per E-Mail an FehrCmarburg-biedenkopfde. Weitere Informationen finden sich zudem unter dem Stichwort Denkmalagentur auf www.marburg-biedenkopf.de und der Seite des Landesamtes für Denkmalpflege auf http://lkmb.de/landesamtdenkmalpflege.

 

Hintergrund Denkmalagentur

Die 2018 gegründete, bundesweit einzigartige, Denkmalagentur Marburg-Biedenkopf berät Eigentümer und Investoren und vernetzt Akteure im Bereich des Denkmalschutzes zu möglichen Nutzungs- und Vermarktungsstrategien sowie Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten. Ziel ist es, Eigentümer von denkmalgeschützten Gebäuden dahingehend zu beraten, dass eine Sanierung ihres Gebäudes möglich und umsetzbar ist. An der Agentur beteiligt sind neben dem Landkreis Marburg-Biedenkopf die Kommunen Amöneburg, Kirchhain, Wohratal, Rauschenberg, Stadtallendorf und Neustadt. Offen steht das Angebot für Projekte in allen Kommunen des Landkreises.

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