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Pressemitteilung 072/2021

12.02.2021

Dr. Andreas W. Vetter ist neuer Leiter des Hinterlandmuseums in Biedenkopf – Vorgänger Gerald Bamberger wird neuer Kreismuseumsbeauftragter

Der Kunsthistoriker Dr. Andreas W. Vetter die Leitung des Hinterlandmuseums im kreiseigenen Schloss in Biedenkopf übernommen. In den kommenden Jahren will er sowohl das Schloss als auch das Museum für Besucher noch attraktiver machen.

Marburg-Biedenkopf – Anfang Februar hat der Kunsthistoriker Dr. Andreas W. Vetter die Leitung des Hinterlandmuseums im kreiseigenen Schloss in Biedenkopf übernommen. In den kommenden Jahren will er sowohl das Schloss als auch das Museum für Besucher noch attraktiver machen. Sein Vorgänger Gerald Bamberger wird neuer Kreismuseumsbeauftragter.

„Das Hinterlandmuseum ist ein Museum mit sehr, sehr viel Potenzial.“ Allein schon die altehrwürdigen Mauern des Schlosses haben es dem 56-Jährigen sofort angetan: „Das Gebäude ist großartig und gewissermaßen unser größtes Exponat“. Und bei seinem Team habe er bereits jetzt den Eindruck, alle seien sehr engagiert dabei. „Ich glaube, wir werden gemeinsam Dinge gut voranbringen“, so Vetter.

Bislang hat er schon an mehreren anderen Museen Dinge vorangebracht. Nach seinem Studium in Freiburg, Stuttgart und Paris war der Kunsthistoriker zunächst am Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig tätig, zwei Jahre als Museumsleiter am Stadtmuseum Schloss Hoyerswerda und zuletzt in der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Potsdam. „Wir hoffen, dass Sie von überall das Beste mitbringen“, so Landrätin Kirsten Fründt.

„Das Hinterlandmuseum ist eine sehr wichtige Einrichtung für uns als Landkreis, in die wir in den vergangenen Jahren auch viel investiert haben“, erklärt Fründt. Sie freue sich sehr darauf, dass Vetter das Museum mit neuen Ideen künftig noch interessanter gestaltet. 

Was Dr. Andreas W. Vetter am Hinterlandmuseum besonders begeistert, ist dass die Exponate nicht von Fürsten gesammelt und dann ausgestellt wurden, sondern dass das Museum von der Bürgerschaft getragen wird, wie er sagt. Außerdem schätzt er den unmittelbaren Kontakt innerhalb des Teams und die kurzen Wege. Weil es ihm wichtig ist, „nahe an der Sache zu sein“, will er auch seinen Lebensmittelpunkt ins Hinterland verlegen und nach Biedenkopf ziehen.

Was die Sammlungen des Museums angeht, müsse er sich erst noch einen Überblick verschaffen. „Es sind unendlich viele Kisten und Kästen“ so Vetter. Er sei zwar studierter Kunsthistoriker, aber auch sehr an der Kulturgeschichte des Hinterlandes interessiert. Und mit Blick auf die Zukunft gehe es auch darum, heute zu sammeln, was in 20 oder 50 Jahren als relevant für unsere Zeit betrachtet werde. Dabei müsse man die Menschen fragen, wie sie ihre Welt und ihren Alltag erleben, wie sich unsere Gesellschaft entwickle, unser soziales Gefüge, unsere Arbeitswelt, unsere Kultur.

Ein amerikanischer Kulturjournalist habe einmal geschrieben, „a good museum has charms and chairs“ („Ein gutes Museum hat Charme und Stühle“). Und egal, ob es nun Sitzmöglichkeiten seien oder vielleicht neue Formen der Vermittlung – die Bedürfnisse der Besucher müssen Berücksichtigung finden: „Gibt es vielleicht Bedürfnisse, die wir noch nicht wahrgenommen haben und wie können wir denen entgegenkommen?“

Das Hinterlandmuseum hatte vor der Corona-bedingten Schließung rund 14.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr. Viele Interessierte und Schülergruppen kamen auch über die Grenzen des heimischen Landkreises hinaus. Auf das große Interesse der Bevölkerung setzt Dr. Andreas W. Vetter auch für die Zukunft. 

Gerald Bamberger, der bisherige Leiter des Museums, übernimmt nun nach Auflösung des Kreismuseumsverbundes die übergeordnete Aufgabe des Kreismuseumsbeauftragten. 1991 wurde auf Anregung des Landkreises der Kreismuseumsverbund Marburg-Biedenkopf gegründet. Weil nach fast 30 Jahren kein neuer Vorstand besetzt werden konnte, wird sich der Verbund auflösen. Die Aufgaben, der er wahrgenommen hat, fallen an den Kreis zurück. Um die Belange der knapp 50 Museen soll sich künftig der bisherige Leiter des Hinterlandmuseums Gerald Bamberger kümmern.

Vernetzung, Kommunikation und Kooperation – seit 1991 war der Kreismuseumsverbund genau darum bemüht. „Es ist schade, dass der Verbund diesen Schritt der Auflösung wählen muss, weil er eine künftige, kontinuierliche Weiterarbeit leider nicht mehr garantieren kann“, erläutert Landrätin Kirsten Fründt. „Als Landkreis haben wir darauf reagiert und nach der Vereinsauflösung soll mit Gerald Bamberger ein erfahrener Museumsleiter die an den Kreis zurückgefallenen Aufgaben des Vereins weitgehend übernehmen.“

Bamberger ist in den vergangenen 20 Jahren für das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf zuständig gewesen. „Er war zudem bis zuletzt viele Jahre im Vorstand des Museumsverbundes aktiv und kennt daher die Aufgaben bestens“, so Fründt. „Bamberger wird dann als Ansprechpartner für die knapp 50 Museen im Landkreis fungieren und damit Museumsbeauftragter des Kreises. Mit dieser Maßnahme soll die entstehende Lücke durch den Wegfall des Museumsverbundes mit einem eigenen Mitarbeiter kompensiert werden.“

In der Übergangszeit bis zur endgültigen Auflösung des Museumsverbunds wird Gerald Bamberger seinen Nachfolger noch in Biedenkopf einarbeiten. „Ich freue mich über diese neue Aufgabe in der Zusammenarbeit mit den vielen Museen und Schausammlungen im Landkreis und sehe mich vor allem als Bindeglied zwischen den Museen und dem Fachdienst Kultur und Sport“, sagt Gerald Bamberger. „Schon der Museumssonntag Marburg-Biedenkopf unter dem Motto ‚Über Stock und Stein‘ am 28. August 2021 wird im Vorfeld eine große, aber spannende Koordinierungsaufgabe darstellen“.

Gerald Bamberger, der bisherige Leiter des Museums, übernimmt nun nach Auflösung des Kreismuseumsverbundes die übergeordnete Aufgabe des Kreismuseumsbeauftragten.

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