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Pressemitteilung 026/2020

Marburg-Biedenkopf – Beim diesjährigen Neujahrsempfang des Landkreises Marburg-Biedenkopf hat Landrätin Kirsten Fründt vor rund 700 Gästen einen Ausblick auf kommende Projekte und Herausforderungen der Kreisverwaltung sowie für den Landkreis Marburg-Biedenkopf gegeben: zivilgesellschaftliches und ehrenamtliches Engagement, den Ausbau der Infrastruktur, ärztliche Versorgung, Digitalisierung, Kultur und Sport sowie Nachhaltigkeit und Umweltschutz waren Themen ihrer Neujahrsrede in der Stadthalle Stadtallendorf.

Fründt betonte in ihrer Ansprache auch die Wichtigkeit von mehr Wertschätzung für Einsatzkräfte sowie ehrenamtlich Aktive und verurteilte die zunehmende Verrohung und Hetze im gesellschaftlichen und politischen Diskurs. „Was mich seit einiger Zeit umtreibt, durchaus auch wütend macht, sind Angriffe, sprachliche wie tätliche, auf Menschen, die sich im Ehrenamt, im öffentlichen Amt oder als Sicherheits- und Rettungskräfte in den Dienst unserer Gesellschaft stellen“, machte Landrätin Kirsten Fründt gleich zu Beginn ihrer Rede deutlich. „Ich möchte ganz herzlich allen ehrenamtlich Engagierten im Kreis für ihren Einsatz als Stütze unserer Gesellschaft danken. Denn dieser Abend sollte auch das vielfältige und zahlreiche Engagement im Kreis zeigen und wertschätzen“.

Fründt verwies dabei auch auf die zunehmende Hetze sowie die Bedrohung von Personen und Institutionen durch rechte Organisationen und Gruppen: „Einfach hinnehmen dürfen wir diese Entwicklung keinesfalls und ich bitte Sie alle, selbstbewusst und aufrecht zu der wesentlichen Errungenschaft unseres Gemeinwesens zu stehen, wie sie Artikel eins unseres Grundgesetzes in schlichter Form ausdrückt: Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

2020 markiert nicht nur den Beginn eines neuen Jahrzehnts, sondern auch die zweite Amtszeit von Landrätin Kirsten Fründt. In ihrer Rede gab die Landrätin einen Ausblick auf wichtige Themen und Projekte im noch neuen Jahr 2020: Die Sanierung und den Ausbau der Infrastruktur im Kreis – wie beispielsweise Schulen, Radwege, Kreisstraßen und Verwaltungsgebäude – für die eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe bis Sommer 2020 erforderliche Investitionen ermittelt, aber auch die weiterhin gute Zusammenarbeit mit der Universitätsstadt Marburg unter dem Motto „Stadt und Land, Hand in Hand“ waren Teil des Ausblicks.

Fründt wies dabei auch auf die große Bedeutung der ärztlichen Versorgung im Kreis hin. Der Weiterbildungsverbund Biedenkopf, in dem niedergelassene Ärzte, das DRK-Krankenhaus sowie der Kreis zusammenarbeiten um jungen Medizinerinnen und Medizinern Perspektiven im ländlichen Raum zu schaffen sowie ein gemeinsam gestarteter Modellversuch mit der kassenärztlichen Vereinigung, um die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum zu sichern, seien dafür wichtige Bausteine, erklärte die Landrätin.

Und auch auf das wichtige Gegenwarts- und Zukunftsthema Digitalisierung ging die Landrätin ein: Ein umfangreiches Ausbau-Programm ermöglicht sowohl den 75 Schulen im Kreis als auch 500 Gewerbestandorten sowie 5000 bisher unterversorgten Haushalten stabiles Internet und damit einen schnelleren Anschluss an die Datenautobahn. „Das sind Investitionen in die Zukunft, in digitale Gerechtigkeit, in den Wirtschaftsstandort Marburg-Biedenkopf und in Bildung“, so Fründt. „Wir wollen den 2019 gestarteten Digital-Dialog auch im Jahr 2020 fortsetzen und damit die Zivilgesellschaft weiter aktivieren und beteiligen“, erklärte die Landrätin. Sie verwies auch auf das Thema Cybersicherheit als wichtigen Aspekt der Digitalisierung: Deshalb richte der Kreis einen Krisenstab ein, um auf Zwischenfälle angemessen reagieren zu können. „Wir wollen mitgestalten, Standards setzen und Einfluss nehmen“.

Im Kultur-Bereich tut sich 2020 ebenfalls einiges im Kreis: Der dritte Literaturfrühling, bei dem Autorinnen und Autoren wieder Lesungen über vielseitige Themen an ungewöhnlichen Orten bieten, die Kunsttage unter dem Motto „Zeit#Zeichen“ oder auch der Literaturparcours – Interessierte erwartet ein breites Angebot.

Auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz als wichtige Themen für das Jahr 2020 ging Landrätin Fründt ebenfalls ein: „Der Klimawandel ist da. Unser aller Aufgabe wird es sein, ihn zu gestalten“. Der Klimaschutz-Aktionsplan, der umfassende Ausbau des Radverkehrsnetzes, Bürgerdialoge- und projekte sowie die Bereitstellung des Jobtickets für Mitarbeitende der Kreisverwaltung – all das seien wichtige Beiträge für den Schutz von Umwelt und Klima, betonte die Landrätin und machte deutlich: „Klimagerechtes Verhalten im privaten Alltag ist wichtig und gut. Aber wir brauchen auch das gesellschaftliche und politische Engagement. Deshalb begrüße ich es ausdrücklich, dass die Marburger Aktivistinnen und Aktivisten um Fridays for Future angekündigt haben, sich intensiver in die Politik vor Ort einzubringen. Die Kreisverwaltung Marburg-Biedenkopf ist hier sehr gerne Partnerin auf Augenhöhe“.

Fründt ging auch auf die Bedeutung der drei im Landkreis tätigen LEADER-Regionen ein: Denn seit diesem Jahr bestehe mit dem neuen Förderinstrument des Regionalbudgets die Möglichkeit, auch kleinere Projekte, die aber eine große Relevanz für eine Kommune, ein Unternehmen, ein Verein oder eine Initiative haben, zu fördern.

Damit gebe es auch in ihrer zweiten Amtszeit wieder viele Projekte, Chancen aber auch Herausforderungen, die es zu meistern gelte: „Ich bin sehr froh und dankbar dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Marburg-Biedenkopf im September so deutlich ihre Unterstützung für meine zweite Amtszeit als Landrätin zum Ausdruck gebracht haben. Das motiviert ungemein“, zeigt sich Fründt optimistisch.

Für die musikalische Unterhaltung war an dem Abend ebenfalls gesorgt: Das Amtsgebläse des Kreises und der Jugendchor 1969 Langenstein verkürzten die Wartezeit bis zur Neujahrsrede und sorgten dabei für einen unterhaltsamen Neujahrsempfang der Gäste. Und auch zum Ausklang bei Speis und Trank – denn auch Direktvermarkter waren mit ihren Produkten vor Ort vertreten – gab es einen musikalischen Cocktail für die Ohren: Die Band „Bloody Merry“ rundete das musikalische Programm ab.

„Danke sagen möchte ich auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung für die Organisation, der Sparkasse Marburg-Biedenkopf für ihre großzügige Unterstützung, der Firma Flashlight für Licht und Ton, dem Team der Stadthalle Stadtallendorf sowie allen weiteren Dienstleisterinnen und Dienstleistern, die an dem Abend beteiligt waren. Erst ihre Mithilfe und Unterstützung hat diesen Abend überhaupt möglich gemacht“, machte die Landrätin deutlich.

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