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Pressemitteilung 240/2019

26.06.2019

Ilka Ufer koordiniert das Öko-Netzwerk der Modellregion – Marburg-Biedenkopf stärkt den ökologischen Landbau

Möchten gemeinsam den ökologischen Landbau in der Region stärken: (v. li.) Margot Schneider (Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz des Kreises), die neue Netzwerkkoordinatorin Ilka Ufer, Landrätin Kirsten Fründt und Fachbereichsleiterin Heike Wagner (Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz des Kreises).

Marburg-Biedenkopf – Als neue Netzwerkkoordinatorin gestaltet Ilka Ufer die weitere Entwicklung der Ökomodellregion Marburg-Biedenkopf. Zuvor hatte das hessische Landwirtschaftsministerium Marburg-Biedenkopf zur Ökomodellregion erklärt. Vorrangiges Ziel ist es nun, durch Vernetzung der Bereiche Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung den ökologischen Landbau im Landkreis zu stärken. 

„Wir möchten neue regionale Wertschöpfungsketten und Vermarktungsstrategien aufbauen, die Nachfrage durch Endverbraucher und Großabnehmer weiter stärken und auch die Verbraucher in Form von Bürgerdialogen verstärkt einbeziehen. Die Ökomodellregion ist auch ein wichtiges Element der Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises und leistet wertvolle Unterstützung für das Klimaschutzkonzept des Landkreises“, sagt Landrätin Kirsten Fründt. Zur Umsetzung der Konzepte fördere das Land die Personalkosten der Netzwerkkoordinatorin mit rund 75 Prozent, so die Landrätin. „Ziel der Ökomodellregion ist es, unterstützend und vernetzend tätig zu werden. Marburg-Biedenkopf zeichnet sich bereits durch einen hohen Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen aus“, ergänzt Ilka Ufer. 

Ilka Ufer absolvierte ihr Bachelorstudium der Agrarwissenschaften in Gießen und das Masterstudium der Ökologischen Landwirtschaft an der Universität Kassel (Studienort Witzenhausen) und sammelte in den vergangenen Jahren Erfahrung im Bereich Lebensmittelherstellung und Direktvermarktung. 

„Es gibt eine große Vielfalt in den Betriebsstrukturen“, erklärt Ilka Ufer. Über zahlreiche Vermarktungsstrategien fänden die regionalen Bioprodukte bereits ihren Weg zum Verbraucher, etwa über Hofläden, Wochenmärkte, solidarische Landwirtschaft oder Mitgliederläden. Zudem seien regionale Bioprodukte auch über die RegioApp zu finden. „Das alles sind sehr gute Voraussetzungen“, weiß die Expertin. „In der Bewerbung zur Ökomodellregion wurden mit beteiligten Akteuren konkrete Maßnahmen ausgearbeitet, die jetzt in Arbeitsgruppen umgesetzt werden. Ein erstes Treffen findet Anfang Juli statt“, sagt Ilka Ufer.

Zur Umsetzung des Ökoaktionsplans hat das Land Hessen Ökolandbau-Modellregionen eingerichtet. Das Ziel: Das bio-regionale Angebot soll stärker ausgebaut werden. Das gemeinsame Motto aller Ökomodellregionen heißt: „Mehr Bio aus Hessen für Hessen!“ Zusammen mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf haben die Landkreise Waldeck-Frankenberg, Lahn-Dill und Gießen, Vogelsberg und der Verbund Südhessen ihre Arbeit aufgenommen. Gemeinsam mit den bereits bestehenden Ökomodellregionen Nordhessen, Fulda und Wetterau sind inzwischen 12 von 21 Landkreisen in Hessen Ökomodellregion.

Mit engagierten Partnern vor Ort und mit hessenweit tätigen Akteuren wie den Bio-Anbauverbänden, der Aktionsgemeinschaft ECHT HESSISCH oder dem Landesbetrieb Landwirtschaft (LLH) entstehen in jeder Region eigene Projekte, Aktionen und Bio-Produkte. Die gesammelten Erfahrungen stehen allen hessischen Regionen zur Verfügung. Ziel ist es, das Angebot an bio-regionalen Produkten in Hessen deutlich auszuweiten. Die hessischen Ökomodellregionen beschreiten unterschiedliche Wege, um dieses Ziel zu erreichen und lernen voneinander. 

Die Ökomodellregion Marburg-Biedenkopf umfasst den gesamten Landkreis mit einer Fläche von rund 1.260 Quadratkilometern, 22 Kommunen und 245.000 Einwohnern. Die Region ist ländlich geprägt und auch wirtschaftlich, kulturell und sozial gut aufgestellt. 

Die Landwirtschaft ist geprägt durch die unterschiedlichen geographischen Lagen, die eine große Vielfalt in der Struktur der Betriebe und dem Anbau bedingen: Die Mittelgebirgslandschaft im Hinterland mit überwiegender Grünlandwirtschaft, das Gladenbacher Bergland, der Burgwald bis hin zu Gunstlagen in den Talauen von Lahn, Ohm, Wetschaft oder Amöneburger Becken. Im Nord- und Ostkreis liegt neben der Schafhaltung der Schwerpunkt auf Milchviehhaltung und Biogasanlagen in Verbindung mit elf Bioenergiedörfern. Ackerbau und Schweinehaltung sind in der Mitte und im Süden zu finden. Mutterkuhhaltung vorwiegend im Hinterland. 

Öko-Landwirtschaft wurde bereits Mitte der 1980er Jahre von einigen Pionierbetrieben im Landkreis begonnen. Vom Getreideanbau zu Holzofenbrot und Backwaren, vielfältigem Gemüse- und Kartoffelangebot, Kräuteranbau, Fleischangebot von Rind bis Geflügel, Eiern, Milcherzeugung bis hin zur eigenen Käseherstellung reicht heute das vielfältige Angebot der überwiegend mittelgroßen Bio-Betriebe. Durch Vermarkung ab Hof, Hofladen, Lieferservice, Wochenmärkten oder über solidarische Landwirtschaft finden viele Verbraucher den direkten Weg zum Erzeuger. Bei aktuell stetig steigender Nachfrage können auch die regionalen Angebote wachsen. 

Vom 30. August bis 1.September veranstaltet der Landkreis gemeinsam mit dem St. Elisabeth-Verein und der Gemeinde Cölbe eine Zukunftskonferenz. Dort bietet die Ökomodellregion am Sonntag, 1. September, ein leckeres Frühstück mit Bioprodukten aus der Region an und nutzt die Gelegenheit, mit interessierten Bürgern ins Gespräch zu kommen. Auch beim Tag der Offenen Tür des Landkreises am 6. Juli, sowie beim Maus-Türöffner-Tag am 3. Oktober wird die Ökomodellregion vertreten sein.

 

Ansprechpartnerin für die Ökomodellregion:

Landkreis Marburg-Biedenkopf/Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz
Ilka Ufer
Hermann-Jacobsohn-Weg 1, 35039 Marburg
Telefon: 06421 405-6145
E-Mail: Uferimarburg-biedenkopfde und oekomrmarburg-biedenkopfde
Informationen online: www.marburg-biedenkopf.de/umwelt_und_laendlicher_raum/

 

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