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Pressemitteilung 051/2019

26.03.2019

Pflegestützpunkt des Landkreises in Stadtallendorf wird erweitert – Kreis und Pflegekassen verstetigen Angebot

Den neuen erweiterten Pflegestützpunkt in Stadtallendorf haben eingeweiht: (v. li.) Martina Berckhemer (Leiterin der Stabsstelle Altenhilfe), Jürgen Kunkel (Vertreter der VDEK), Landrätin Kirsten Fründt, Stadtallendorfs Bürgermeister Christian Somogyi, Alexander Berkenkopf (Leiter des Service-Zentrums DAK-Gesundheit in Marburg), Heike Schikorsky (Pflegeberaterin der Pflegekassen), Simone Kretschmar (Pflegeberaterin des Landkreises), Stephan Finkenauer (Vertreter der DAK), Rolf Schkölzinger (Vertreter der hessischen AOK).

Marburg-Biedenkopf – Landrätin Kirsten Fründt hat gemeinsam mit Vertretern der Pflegekassen am Montag, 25. März 2019, den erweiterten Pflegestützpunkt in Stadtallendorf eingeweiht. Mit der Aufnahme des Regelbetriebs werden die Angebote des Gesundheits-Pflegestützpunktes in der Niederkleiner Straße 5 für die Zukunft verstetigt. 

Mit der Erweiterung des Pflegestützpunktes verstetigt der Landkreis Marburg-Biedenkopf sein Angebot zur kostlosen und trägerneutralen Beratung mit den Schwerpunkten ambulante und stationäre Pflege, Pflegegrad und Sozialleistungen, Vermittlung von Hilfen rund um die häusliche Pflege und Versorgung, Wohnraumberatung und Hausbesuche. Jeden Dienstag von 13:00 bis 15:00 Uhr und Mittwoch sowie Donnerstag von 10:00 bis 12:00 Uhr wird eine offene Sprechstunde angeboten. Für den Landkreis wird Simone Kretschmar und für die Pflegekassen Heike Schikorsky als Beraterin tätig sein.

Landrätin Kirsten Fründt hob hervor, dass der Landkreis Marburg-Biedenkopf als erster Landkreis in Hessen die Zusage für einen weiteren Ausbau der Pflegestützpunkte vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) erhielt. Damit endete das vom HMSI geförderte Modellprojekt der „Sektorenübergreifende Versorgung durch Beratung, Koordination und Vernetzung“ und geht in ein dauerhaftes Angebot über. Der bisherige Gesundheits- und Pflegestützpunkt wird nun unter Kostenbeteiligung der Pflegekassen als Pflegestützpunkt regulär angeboten. Durch die Erweiterung wird der Pflegestützpunkt mit je 0,6 Vollzeit-Arbeitsplätzen von den Pflegekassen und des Landkreises besetzt sein.

„Die Erweiterung des Pflegestützpunktes ist ein wichtiges und richtiges Signal an die vielen pflegenden Angehörigen im Landkreis, dass wir ihre Sorgen und Nöte ernstnehmen“, sagte Landrätin Fründt zur Einweihung des Pflegestützpunktes. „Auch zweimal jährlich stattfindende Netzwerkkonferenzen stärken durch die Einbindung des Beratungsangebotes die regionale Versorgungslandschaft“, betonte die Landrätin. So wurde durch die Einführung verschiedener Maßnahmen wie von Fallkonferenzen, Mitteilungsbüchern und verbessertem Fall-Management gemeinsam die Versorgungsqualität verbessert. „Die Pflegeberaterinnen verfügen über ein umfassendes Wissen insbesondere im Sozial­- und Sozialversicherungsrecht und haben eine besondere Qualifikation für die Pflegeberatung erworben“, erläuterte Fründt.  

Diese Maßnahmen wurden bereits im Rahmen des Modellprojektes „Leitlinien der Kooperation“ entwickelt. In den Leitlinien vereinbarten die Anbieter aus den Bereichen Pflege, Gesundheitsversorgung und soziale Hilfen Grundsätze der Zusammenarbeit mit dem Ziel für die Klienten die Versorgung zu optimieren.

„Durch die Einrichtung des 3. Pflegestützpunktes im Landkreis Marburg-Biedenkopf wird nunmehr auch für die Ratsuchenden in der Region von Stadtallendorf eine wohnortnahe Beratung der Versicherten ermöglicht, verbunden mit kürzeren Wegezeiten für eine persönliche Beratung im Pflegestützpunkt oder im Wohnumfeld“ sagte Jürgen Kunkel, Referatsleiter Pflege des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) e. V..

„Neben der verbesserten, wohnortnahen Beratungsqualität für die Ratsuchenden wird mit der Errichtung des 3. Pflegestützpunktes im Landkreis Marburg- Biedenkopf auch deutlich, dass die Pflegekassen und der Landkreis alle nur erdenklichen Anstrengungen unternehmen, um eine hervorragende und vor allem neutrale Beratungsqualität vor Ort sicher zu stellen“, meinte Rolf Schkölziger von der AOK Hessen.  

„Wir gehen davon aus das die Zahl der Pflegebedürftigen im Landkreis steigt und damit auch die Zahl der Ratsuchenden, die mit den immer komplizierter werdenden leistungsrechtlichen Regelungen überfordert sind“, betonte Martina Berckhemer, Leiterin der Stabsstelle Altenhilfe beim Landkreis „Mit zunehmenden Bekanntheit in der Bevölkerung, legt der Pflegestützpunkt den zuvor ‚verdeckten‘ Bedarf offen“. Der Standort in Stadtallendorf erfreue viele Bürgerinnen und Bürger, weil sie hier eine zentrale und barrierefreie Stelle mitten in der Stadt haben. „Zudem ergeben sich sehr gut Synergien, da das Gesundheitszentrum und der Pflegestützpunkt im selben Haus sind“, betonte Berckhemer und hob die günstige Lage des Pflegestützpunktes hervor. So haben die Beraterinnen 2018 insgesamt 441 Beratungen bei den Klienten zu Hause durchgeführt, 2015 waren es noch 252. Dass die Beratung von Pflegekassen und Landkreis gemeinsam unter einem Dach stattfinde, in der sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege­- und Krankenkassen, der Altenhilfe oder der Sozialhilfeträger untereinander abstimmen, sei für Hilfesuchende eine Erleichterung. 

Mit den Pflegestützpunkten und den Pflegeberaterinnen ist es möglich, die Beratung auf Wunsch auch zu Hause und zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen. Dort nehmen sich die Pflegeberaterinnen den Sorgen und Fragen der Hilfe­- und Pflegebedürftigen sowie ihrer Angehörigen an. Die Beraterinnen ermitteln den individuellen Hilfebedarf, beraten umfassend über das vorhandene Leistungsangebot und begleiten in der jeweiligen Pflegesituation. Auf Wunsch könne auch ein individueller Versorgungsplan mit den für die pflegebedürftige Person erforderlichen Hilfen erstellt werden. Ziel sei es durch eine bessere ambulante Versorgung, die vollstationäre Versorgung zu vermeiden.

Hintergrund

Anfang 2014 startete das vom HMSI geförderte Projekt „Sektorenübergreifende Versorgung durch Beratung, Koordination und Planung“. Ein Projektziel war die Realisierung von zwei „Gesundheits- und Pflegestützpunkten“ in den Kreisregionen Ost und West als „Satelliten“ des Pflegestützpunktes Marburg-Biedenkopf. Damit verbunden waren die Regionalisierung der Beratungsangebote und die Weiterentwicklung der seit 2010 bestehenden Netzwerkkonferenzen.

Am 4. Dezember 2017 hat das HMSI dem Antrag des Landkreises auf Initiativrecht zur Einrichtung weiterer Pflegestützpunkte eingeräumt. Damit ist die Rechtsgrundlage geschaffen worden, die Standorte Biedenkopf und Stadtallendorf in das Regelangebot Pflegestützpunkte nach § 7c SGB XI zu überführen mit entsprechender Kostenbeteiligung der Pflegekassen. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf war der erste Landkreis in Hessen, der die Zusage des Ministeriums für einen Ausbau erhalten hat.

Die Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunktes sind unter der Telefonnummer 06428 447-2161 und 06428 447-2205 oder per E-Mail unter pflegestuetzpunkt-ostmarburg-biedenkopfde erreichbar. Der Pflegestützpunkt befindet sich in der Niederkleiner Straße 5, 35260 Stadtallendorf. Die offenen Sprechstunden sind jeweils Dienstag 13:00 bis 15:00 Uhr, Mittwoch 10:00 bis 12:00 Uhr, Donnerstag 10:00 bis 12:00 Uhr.

Mit der Erweiterung des Pflegestützpunktes werden für den Landkreis Simone Kretschmar (li.) und für die Pflegekassen Heike Schikorsky als Beraterinnen tätig sein.

Kontakt

Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf, Fachdienst Presse- und Medienarbeit, Im Lichtenholz 60, 35043 Marburg, E-Mail: pressestellemarburg-biedenkopfde. Tel.: 06421 405-1350, Fax.: 06421 405-921350. www.facebook.com/landkreis.marburg.biedenkopf (Öffnet in einem neuen Tab), alle Pressemitteilungen unter www.marburg-biedenkopf.de. Pressesprecher: Stephan Schienbein.

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