Marburg-Biedenkopf – Förderbescheide für die Dorf- und Regionalentwicklung in einer Gesamthöhe von 687.109 Euro hat Landrätin Kirsten Fründt an Vertreter der Gemeinden Dautphetal und Bad Endbach sowie der Region Lahn-Dill-Bergland übergeben. Mit dem Geld werden elf Projekte gefördert, die die Lebensqualität und Infrastruktur in der Region weiter steigern sollen.
Am Mittwoch, 11. Juli 2018, übergab Landrätin Kirsten Fründt die entsprechenden Förderbescheide: Im Rathaus Dautphetal in einer Gesamthöhe von 620.923 Euro, auf dem Dorfplatz in Bad Endbach-Wommelshausen in einer Gesamthöhe von 36.726 Euro und in der Geschäftsstelle der LEADER-Region Lahn-Dill-Bergland in Bad Endbach in Höhe von 29.460 Euro.
„Wir haben die gemeinsame Aufgabe, unsere ländlich geprägte Region als attraktiven Lebensraum zu erhalten und gute Lebensqualität zu schaffen“, sagte Landrätin Kirsten Fründt bei der Übergabe der Bescheide. Ein Baustein hierzu sei das Dorf- und Regionalentwicklungsprogramm, das über Fördertöpfe des Landes und der Europäischen Union wichtige finanzielle Impulse für kommunale und auch private Projekte gäbe.
Für sieben Projekte der Dorfentwicklung erhält die Gemeinde Dautphetal Fördergelder in einer Gesamthöhe von 620.923 Euro. Davon wird ein Beratervertrag bezuschusst, der für die Dorfentwicklung eine Erstberatung in städtebaulicher, gestalterischer oder landschaftsplanerischer Hinsicht in Höhe von 8.193 Euro ermöglicht.
Mit 64.350 Euro wird der Umbau des alten Rathauses im Ortsteil Buchenau, das sich in zentraler Lage befindet, bezuschusst. Es sollen attraktive Räume für einen Dorftreffpunkt entstehen. Außerdem soll das Haus später durch die Einbindung des Vereins „Dorfleben“ betrieben werden. Mit dem Umbau soll dieses Kulturdenkmal wieder intensiv genutzt werden.
Für das Dorfgemeinschaftshaus (DGH) in Allendorf erhält die Gemeinde Dautphetal einen Zuschuss von 24.579 Euro für die Erneuerung der Sanitäranlagen inklusive behindertengerechten Toiletten und für das DGH Wolfgruben 32.773 Euro für die Herstellung der Barrierefreiheit. Beide Vorhaben werden dabei mit 65 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst.
Das in den 1960er-Jahren erbaute und Anfang der 1970er-Jahre erweiterte DGH in Herzhausen wird für 525.725,86 Euro neu gebaut, da es den heutigen Bedarf und Standard einer Gemeinschaftseinrichtung nicht mehr erfüllt. Dafür erhält die Gemeinde 287.161 Euro Zuschuss. Mit dem Neubau sind verschiedene Nutzungsmöglichkeiten verbunden. Das DGH soll durch einen Förder- oder Kulturverein betrieben werden. Bezuschusst wird ebenfalls die Herstellung der Außenanlage am DHG Herzhausen für 23.897 Euro. Damit wird die gesamte Maßnahme abgerundet, sodass am Ende ein attraktives Gesamtobjekt entsteht.
Für die Sanierung des Schwimmbeckens im Waldschwimmbad des Ortsteils Holzhausen fließt ein Zuschuss in Höhe von 179.970 Euro. Für insgesamt rund 330.000 Euro sollen hier Undichtigkeiten behoben werden, die zu erheblichen Wasserverlusten führen.
Im Bad Endbacher Ortsteil Wommelshausen soll der Dorfplatz umgestaltet werden. So soll eine Natursteinmauer mit integrierten Sitzgelegenheiten sowie ein raumbildender Säulen- oder Pfeilergang, eine sogenannte Pergola, errichtet werden. Diese Pergola dient dann als Wetterschutz. Eine niedrige Natursteinmauer soll den Platz von der Straße abgrenzen. Ergänzend sollen zusätzliche Sitzgruppen auf dem Platz entstehen. Die Umgestaltung wird mit 30.430 Euro bezuschusst. Das sind 75 Prozent der förderfähigen Kosten.
Einen weiteren Zuschuss in Höhe von 6.296 Euro erhält die Gemeinde Bad Endbach für die fachliche Verfahrensbegleitung im Dorfentwicklungsprozess. Durch die Förderung besteht die Möglichkeit, ein externes Büro zur Unterstützung heranzuziehen. Die Gesamtkosten der geplanten fachlichen Verfahrensbegleitung belaufen sich auf 9.990 Euro.
Zwei Vorhaben der Region Lahn-Dill-Bergland werden bezuschusst: die Schulung von „Dorfaktivisten 2.0“ mit 8.400 Euro und die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für Mountainbike-Touren in der Region mit 21.060 Euro. Mit der Schulung sollen Ortsbeiräte, Vereinsvorstände und andere geeignete Kümmerer weitergebildet werden, um ihre aktivierende Rolle im Dorf erfolgreich ausüben zu können. Mit der Machbarkeitsstudie soll eine tragfähige Grundlage für die Entscheidung, ob und wie Mountainbike-Routen im Lahn-Dill-Bergland geplant und ausgewiesen werden sollen, geschaffen werden.
Hintergrund:
Die Ziele der Dorf- und Regionalentwicklung
- Innenentwicklung stärken: Erhalt und Stärkung einer guten Wohn- und Lebensqualität
- Aufbau sozialer und kultureller Netzwerke zur Förderung der Daseinsvorsorge
- Erhalt der Vielfalt dörflicher Lebensformen
- Zukunftspotenziale in wirtschaftlicher und sozialer Sicht nutzen und ausbauen
- Lösungskonzepte entwickeln, um dem Demographischen Wandel zu begegnen
- Energetische Sanierung, Steigerung der Energieeffizienz
- Leerständen entgegenwirken
- Aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger
Die Europäische Union und das Land Hessen unterstützen ländliche Regionen mit speziellen Förderprogrammen, die als Anschubfinanzierung für eigenständige Regionalentwicklungen gedacht sind. Dabei soll das vorhandene Potenzial genutzt und die Stärken der Regionen ausgebaut werden.