Inhalt anspringen

Pressemitteilung 228/2019

20.06.2018

Das Grundrauschen durchbrechen – Kreative Werbung im Mittelpunkt der NOWA Job

Der Erste Kreisbeigeordneter Marian Zachow (li.), Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (2. v. re.) und Dr. Frank Hüttemann (re.) dankten den Referenten der NOWA 2018, Prof. Holger Jung (2. v. li.) und Prof. Michael Stephan.

Marburg-Biedenkopf – 400 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft haben bei der 8. NOWA Job im Marburger Cineplex-Kino von Professor Holger Jung, Mitbegründer einer namhaften deutschen Werbeagentur, erfahren, wie mit Kreativität das permanente Grundrauschen der Marketingkommunikation durchbrochen werden kann.

Die NOWA Job, inzwischen in der 8. Auflage veranstaltet, möchte für Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung einmal jährlich eine Plattform für den Austausch zu innovativen Fragestellungen schaffen. Bei der diesjährigen Veranstaltung stand das Thema „Kreativität“ und ihre Bedeutung für den Erfolg eines Unternehmens im Mittelpunkt. Holger Jung, Mitbegründer der Werbeagentur JungvonMatt, trug dazu vielfältige Erfahrungen vor.

Der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow, auch zuständiger Dezernent der Wirtschaftsförderung des Kreises, stellte und beantwortete die Frage, warum Marburg-Biedenkopf viel stärker ist als vermutet: „Nicht etwa, weil Gold im Marburger Schlossberg begraben ist, sondern weil wir hier in einer Region leben, die Weitblick, Mut und Bodenständigkeit miteinander verbindet“. Wo sonst könnten Unternehmen beim Telefonat mit Brasilien oder Kanada eine Schafherde vor dem Fenster weiden sehen, beschrieb Zachow die Vielseitigkeit des Kreises. Auch der Marburgs Oberbürgermeister, Dr. Thomas Spies ging auf diese Besonderheit der Region ein: „Hier paart sich Innovation mit Traditionsbewusstsein.“

Redner Prof. Dr. Michael Stephan, Leiter der heimischen Forschungsstelle für Technologie und Innovationsmanagement (TIM), griff dies auf und lud Entwicklungsteams von Unternehmen dazu ein, sich wie eine Bigband an bestimmte Grundregeln der Improvisation zu halten. Dazu gehörten Freiräume auf der einen Seite, ebenso wie Vertrauen und strukturelle Rahmenbedingungen auf der anderen. Nicht alles sei dabei sofort ein Erfolg. Übertragen auf das „Innovieren“, also das Umsetzen von Innovationen, böten sich, wie die Party nach dem Auftritt, auch im realen Unternehmen sogenannte Beerdigungspartys an – sogar für nicht gelungene Projekte. So könne den Projektbeteiligten, die ja weiter zusammenarbeiten, ein positiver Ausstieg aus dem Vorhaben ermöglicht werden. 

Daran schloss der Hauptreferent Holger Jung, selber langjähriger Rockmusiker, mit vielfältigen Beispielen an. Er verdeutlichte, warum er, zusammen mit seinem Kompagnon Jean-Remy von Matt, die Päpste der kreativen Werbung genannt würden. Die Besonderheit bei der „Gebrauchskreativität“, wie Jung die Werbung für Produkte bezeichnete, sei die Anspruchskollision zwischen den Auftraggebern der Werbung und den Endverbrauchern, der Konflikt zwischen Unterhaltung und Verkaufen. Beeindruckend demonstrierte er verschiedene Marketingstrategien und stellte das sogenannte „Momentum“ vor, bei dem genau dann, wenn die Spannung am höchsten ist, die eigentliche Botschaft eingeblendet wird. „Schließlich nehmen wir täglich 13.000 Werbebotschaften über die verschiedensten Medien auf. Hier gilt es, Aufmerksamkeit zu erzeugen“, so Jung. Auch heute noch hat die bekannte „AIDA Formel“ der Werbung Gültigkeit: Danach wäre zunächst Aufmerksamkeit zu erreichen, dann das Produktinteresse zu wecken, weiter Wünsche zu erzeugen bevor der Produktkauf, als letzte Phase, erfolgen kann. Professor Holger Jung zeigte Strategien auf, wie die gestressten und zugleich verwöhnten Konsumenten heute zu packen seien. „Noch nie gab es so viele Möglichkeiten, mit Werbung zu begeistern“. Dabei müsse Werbung eine neue Kraft entwickeln, die das permanente Grundrauschen der Marketingkommunikation durchbricht. 

Holger Jung plauderte aus der Schule derer, die viel Zeit mit Werbung verbringen. Dabei sprach er auch die Situation an, als der größte langjährige Premiumkunde unerwartet den Auftrag an eine andere Agentur vergab. Eine sehr gefährliche Situation gerade für ein Dienstleistungsunternehmen, das sich schon lange erfolgreich im Rampenlicht der großen DAX-Unternehmen bewegt. 

Die Gäste der NOWA Job hatten die Möglichkeit, eine kleine Ausstellung im Foyer des Kinos zu besuchen und sich an den Ständen von Projektförderern und Initiativen des Landkreises sowie bei einigen noch jungen Unternehmen zu informieren. Unter anderem präsentierten sich dort Unternehmensnetzwerke wie die Kreativkollegen, das Unternehmerinnennetzwerk Marburg-Biedenkopf sowie die Akteure der Artinea Handwerk – Kunst – Design. 

Weitere Informationen:

Landkreis Marburg-Biedenkopf, Fachdienst Wirtschaftsförderung, Dr. Frank Hüttemann / Telefon 06421 405-1225 / E-Mail: HuettemannFrmarburg-biedenkopfde.

Die NOWA Job ist eine beliebte Plattform für den Austausch zu innovativen Fragestellungen für Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung. (Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf)
Interessiert verfolgten die rund 400 Gäste der NOWA Job im Marburger Cineplex Kino den Vorträgen der Fachleute. (Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf)
Der Hauptreferent Professor Holger Jung demonstrierte verschiedene Marketingstrategien. Sein Tipp: Mit Kreativität das permanente Grundrauschen der Marketingkommunikation durchbrechen. (Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf)
Der Erste Kreisbeigeordneter Marian Zachow (li.), Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (2. v. re.) und Dr. Frank Hüttemann (re.) dankten den Referenten der NOWA 2018, Prof. Holger Jung (2. v. li.) und Prof. Michael Stephan.
Freiräume und Rahmenbedingungen: Professor Dr. Michael Stephan lud Entwicklungsteams von Unternehmen dazu ein, sich wie eine Bigband an bestimmte Grundregeln der Improvisation zu halten. (Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf)

Vielen Dank fürs Teilen

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise