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Pressemitteilung 144/2018

26.04.2018

Gesundheitsförderung betrifft viele Bereiche – Kreis und Stadt entwickeln Handlungskonzept weiter und werden aktiv

Neben den bisherigen und künftigen Schritte des Präventionsplans stand das Thema Resilienzförderung in verschiedenen Lebensphasen auf der Tagesordnung der Zweiten Präventionskonferenz.

Marburg-Biedenkopf – „Gemeinsam für Gesundheit und Lebensqualität“ ist der Titel des ersten Präventionsplanes für den Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg. Die bisherigen und künftigen Schritte des Präventionsplans standen im Mittelpunkt der 2. Präventionskonferenz. Ziel der Konferenz im Marburger Landratsamt war es, die unterschiedlichen Träger von gesundheitsfördernden Projekten umfassend über den aktuellen Stand bei der Umsetzung des Präventionsplans zu informieren, der von der Techniker Krankenkasse finanziert wird.

„Mit dem Präventionsplan verdeutlichen wir, dass Gesundheitsförderung und Prävention ein Querschnittsthema darstellt und nicht nur der Gesundheitssektor gefordert ist“, sagte Landrätin Kirsten Fründt. Damit verfolgten die Akteure auch das Ziel, die gesundheitlichen Chancen der Einwohnerinnen und Einwohner in Marburg-Biedenkopf mit dem Präventionsplan als Handlungskonzept zu verbessern. „Mit dem gewählten Ansatz sind wir auch Vorreiter für andere Kommunen und Landkreise“, sagte die Landrätin.

„Es gibt einen großen Bedarf an mehr Gesundheitsförderung und Prävention“, so Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, „das bestätigen auch die unterschiedlichen Akteure in unserem Netzwerk - insbesondere in den drei lebensphasenbezogenen Arbeitskreisen ,Gesund aufwachsen – Gesund bleiben – Gesund alter‘“, erläuterte Spies. „Dem wollen wir Rechnung tragen und damit möglichst allen Menschen Zugang zu gesundheitsfördernden Lebensverhältnissen und gesunden Lebensstilen zu ermöglichen“.

„Um uns entsprechend der ermittelten Bedarfe aufstellen zu können, werden die drei Arbeitskreise, für jede Lebensphase drei Gesundheitsziele für unseren Landkreis und die Universitätsstadt Marburg aufstellen“, ergänzte Dr. Birgit Wollenberg, die Leiterin des Gesundheitsamtes.

„Wir haben mit Unterstützung der Techniker Krankenkasse bereits damit begonnen, erste Konzepte für Maßnahmen zu entwickeln. Es geht dabei um Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in Stadtteilen, in Familienzentren und für langzeitarbeitslose Männer“, berichteten Rolf Reul von der Geschäftsstelle Initiative „Gesundheit fördern - Versorgung stärken“ und Susanne Hofmann, Leiterin des Fachdienstes Gesunde Stadt Marburg.

Der Präventionsplan sieht unter anderem vor, dass in den Gemeinden und Städten die Themen Gesundheitsförderung und Prävention langfristig verankert werden. So ist bereits mit der Stadt Kirchhain abgesprochen, dass ein Gesundheitsbaustein für den geplanten Altenhilfeplan entwickelt wird. Zur Stärkung der Gesundheitsförderung in Familienzentren bestehen bereits Kontakte zu den Familienzentren in Neustadt und in Dautphe. In Neustadt wird ein gesundheitsförderndes Konzept entwickelt und umgesetzt, welches sich an junge Familien und dabei insbesondere an Alleinerziehende richten soll. Mit der Praxis GmbH in Marburg wurde ein Gesundheitsprojekt für langzeitarbeitslose Männer zwischen 25 und 35 Jahren vorbereitet, welches im Laufe des Jahres umgesetzt werden soll. Im Vordergrund stehen dabei die Aspekte Bewegungsförderung und gesundes Essverhalten.

Als weiteren Schritt werden im Rahmen des Präventionsplans sechs weitere Trinkbrunnen an Grundschulen im Landkreis installiert. Unter dem Motto: „Wasser statt Energy Drinks“ soll das Trinkverhalten der Kinder positiv gefördert werden. Der erste Trinkbrunnen dieser Art ist seit wenigen Tagen an der Grundschule in Wetter-Amönau in Betrieb.

Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe (Justus-Liebig-Universität Gießen) informierte die rund 80 Teilnehmenden zudem umfassend zum Thema „Resilienzförderung“ in den verschiedenen Lebensphasen. Resilienz ist demnach eine erworbene Widerstandsfähigkeit, die vor inneren und äußeren Belastungen im Alltag schützt. Zum Fundament dieser Widerstandsfähigkeit gehören beispielsweise Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, ein stabiles familiäres Umfeld und die Vernetzung in soziale Strukturen wie Freundeskreis oder Nachbarschaft. Einrichtungen wie ein Familienzentrum können zur Verbesserung der Bildungs- und Gesundheitschancen ebenfalls zur Resilienzförderung beitragen.

Im Rahmen der Veranstaltung informierte Nina Martin in welcher Form die Techniker Krankenkasse die Umsetzung des Präventionsplans fördert.

Rund 80 Teilnehmende folgten den Berichten und Vorträgen im Tagungszentrum der Kreisverwaltung.

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