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Pressemitteilung 236/2017

14.07.2017

Jugendliche aus Polen zu Gast in Marburg-Biedenkopf – Jugendaustausch festigt Freundschaft und europäischen Gedanken

Mittelalterliches Leben stand im Mittelpunkt einer Stadtführung durch die Altstadt von Biedenkopf. Auch die natürliche Klimaanlage im ältesten Haus der Stadt oder die beengten Wohnverhältnisse in den kleinen und engen Fachwerkhäusern konnten dabei bestaunt und erlebt werden.

Marburg-Biedenkopf – Im Rahmen des deutsch-polnischen Jugendaustauschs haben 15 Jugendliche aus der polnischen Partnerregion Kościerzyna gemeinsam mit deutschen Jugendlichen spannende und erlebnisreiche Tage in Hessen erlebt.

Die Jugendlichen traten die Reise aus Kościerzyna (60 km südwestlich von Danzig) an, um die Partnerregion Marburg-Biedenkopf kennenzulernen. Im vergangenen Jahr hatte die deutsche Jugendgruppe die Region Kościerzyna besucht und dabei vielfältige Einblicke in das Leben und die polnische Kultur erhalten. Sechs Tage verbrachten nun die polnischen Jugendlichen bei ihrem Gegenbesuch in Deutschland, wobei die Jugendherberge in Biedenkopf Ausgangspunkt von gemeinsamen Aktivitäten, Ausflügen und Besichtigungen war.

Landrätin Kirsten Fründt freute sich über diese Begegnungen junger Menschen aus der polnischen Partnerregionen. „Die Besuche sind ein wichtiger Beitrag, um die verschiedenen Kulturen kennenzulernen“, betonte die Landrätin. Sie hob hervor, dass dieser Austausch auch für die Festigung demokratischer Strukturen und die Entwicklung des Zusammenlebens in Europa von großer Bedeutung sei.

So begaben sich dann auch deutsche und polnische Jugendliche auf eine Spurensuche nach den Anfängen der Demokratie in Deutschland. Höhepunkt war die Fahrt nach Frankfurt und die Besichtigung der Paulskirche. 1848 traf sich dort die erste frei gewählte Versammlung von Abgeordneten aus allen deutsch sprechenden Regionen, um die Grundzüge einer künftigen demokratisch verfassten Gesellschaft festzulegen. Beindruckt waren die Besucher davon, dass viele Grundwerte, die später als grundlegende Menschenrechte in der deutschen Verfassung verankert wurden, bereits 1848 von der Nationalversammlung formuliert wurden.

Ein bedeutsamer Abschnitt der gemeinsamen Geschichte von Polen und Deutschland rückte während der Besichtigung des Dokumentations- und Informationszentrums (DIZ) in Stadtallendorf in den Mittelpunkt. Der Leiter des DIZ, Fritz Brinkmann-Frisch, erzählte von der Zwangsarbeit, die Menschen aus ganz Europa, darunter etwa 1.000 polnische Landsleute, während der Nazi-Diktatur und des Zweiten Weltkrieges in den Munitionsfabriken im heutigen Stadtallendorf unter schwersten Bedingungen leisten mussten.

Mittelalterliches Leben stand im Mittelpunkt einer Stadtführung durch die Altstadt von Biedenkopf. Auch die natürliche Klimaanlage im ältesten Haus der Stadt oder die beengten Wohnverhältnisse in den kleinen und engen Fachwerkhäusern konnten dabei bestaunt und erlebt werden.

Ein Stadtrundgang in Marburg, eine Wanderung zum Schloss in Biedenkopf, der Besuch des Freibades an einem heißen Nachmittag sowie viele gemeinsame Spiele und Aktionen standen ebenfalls aus dem Programm und festigten die Verbindung zwischen den Jugendlichen beider Nationen.

Der deutsch-polnische Jugendaustausch wurde vom Landkreis Marburg-Biedenkopf mit seinem Fachbereich Familie, Jugend und Soziales organisiert und veranstaltet sowie mit Mitteln des deutsch-polnischen Jugendwerkes (DPJW) gefördert.

Höhepunkt war die Fahrt nach Frankfurt und die Besichtigung der Paulskirche. 1848 traf sich dort die erste frei gewählte Versammlung von Abgeordneten aus allen deutsch sprechenden Regionen, um die Grundzüge einer künftigen demokratisch verfassten Gesellschaft festzulegen.

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